Von dem, was in den nächsten Zeilen steht, werden machen sagen: Gibt’s keine wichtigeren Themen? Mag sein. Aber sei’s drum. Bei der gendergerechten Sprache geht es ja gerne um Sternchen und Doppelpunkte. Aber das ist nur die Oberfläche. Gehen wir mal tiefer. Da wird zum Beispiel eine Fernsehsendung angekündigt: Topmanagerinnen in der Finanzwelt. Eine „rare Spezies“ sei das. Wie bitte: Eine Spezies? Und schön nebenbei mal die Minderheitenrolle festgeschrieben. Die Frauen bringen aber alles unter einen Hut: „Arbeit, Familie und ihre Weiblichkeit.“ Drehen wir das mal um: Die vielen Männer in diesem Job müssen also Arbeit, Familie und ihre Männlichkeit unter einen Hut bringen. Klingt komisch, oder? Abgesehen davon, dass die Vereinbarkeit von Job und Familie wohl bis heute häufiger bei Frauen als bei Männern hinterfragt wird. Dass dann in der Ankündigung auch noch von den „eleganten Büros“ geschrieben wird, in denen die Top-Managerinnen arbeiten, spielt auch schon keine Rolle mehr. (pm)
Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.