Es hört sich erstmal an wie der übliche Reflex, wenn es um Hannover geht. Was aber ein durchaus bekannter TV-Moderator gesagt hat, geht vielleicht doch ein wenig tiefer. Auch wenn man darüber streiten kann. So könnte man den verstehen, wie er in einer Fernseh-Show gefallen ist: „Ich glaube, nach dem Krieg, das baut auch keiner nach.“ Was man so interpretieren könnte: Das nach 1945 aus völliger Zerstörung wiederaufgebaute Hannover sei nicht so schön, dass man es heute freiwillig nachbauen würde. Heißt immerhin: Sehr, sehr viel von dem, was die Schönheit der Stadt einstausmachte, wurde unwiederbringlich zerstört. Was sich offenbar bis zu Fernsehmoderatoren herumgesprochen hat. Nur eben vielleicht nicht, was Hannover heute ausmacht. Also nicht ganz das billige Klischee, das noch aus den Zeiten stammt, als Formate wie „Wer wird Millionär?“ noch jung waren. Und wir lästern ja auch nicht darüber, dass diese Sendung gar nicht erst wiederbelebt werden musste, wie viele andere, sondern läuft und läuft und läuft. Sie also noch immer ihre Zuschauer findet. Oder noch immer die gleichen? Was in gewisser Weise auch Anlass zur Sorge bieten würde. Aber, wie gesagt, darüber lästern wir nicht. (pm)

Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.

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