Der Technologiekonzern Continental legt unter dem Namen „Net|Zero|Now“ ein Klimaschutz-Sofortprogramm auf. Unternehmen, die Produkte des Zulieferers verwenden, sollen damit die Möglichkeit haben, für ihrer Wertschöpfungskette – soweit sie Continental betrifft – Klimaneutralität zu erreichen. Die Hannoveraner haben dabei insbesondere emissionsfreie Fahrzeuge im Blick, von Elektroautos über Busse mit Wasserstoffantrieb bis hin zu Straßenbahnen. Das Programm wird aber auch im Bereich der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und das Industriegeschäft angeboten. Man habe eine entsprechende Nachfrage festgestellt, heißt es bei Continental.
Die Last des CO2-Rucksacks ausgleichen

Es geht um den sogenannten „CO2-Rucksack“, den – bildlich gesprochen – Continental-Produkte mit sich tragen. Er enthält alle Emissionen, die durch Prozesse bei Continental und ihren Lieferunternehmen sowie nach dem Nutzungsende der Produkte, also etwa beim Recycling von Reifen, entstehen. Ausgenommen dabei sind die Nutzungsphase und Emissionen der Kundenunternehmen. Fahrzeuge, die emissionsfrei genutzt werden können,  wären dann auch für den Continental zugehörigen Teil Wertschöpfungskette klimaneutral.

Negative Emissionen: Empfehlung des Weltklimarates
Der CO2-Rucksack wird durch die gleiche Menge an sogenannten „negativen Emissionen“ ausgeglichen. Dieser Ansatz geht nach Angaben von Continental über die klassische CO2-Kompensation hinaus: Er bedeutet, dass rein rechnerisch für jedes Produkt in der Lieferkette nicht mehr Emissionen erzeugt werden, als der Atmosphäre beispielsweise durch Aufforsten zugleich wieder entnommen werden. Damit stehe unter dem Strich die „Netto-Null“, und das Klima werde nicht mehr belastet, so Continental. Das Unternehmen sieht sich dabei auf der Linie des Weltklimarates, der verstärkt zu „negativen Emissionen rate. Der hannoversche Konzern kooperiert dabei mit anerkannten Partnern für die hochwertige und zertifizierte Wiederherstellung von Ökosystemen und Aufforstungsprojekten, um die entsprechenden Mengen an CO2 aus der Atmosphäre zu binden, und wählt nach eigenen Angaben nur Projekte aus, die nach internationalen Standards zertifiziert sind. Auch soziale Aspekte, die Nachhaltigkeit der Reduktionen, wie Absicherungen beispielsweise im Falle eines Waldbrands, sowie weitere Qualitätskriterien spielen eine Rolle bei der Auswahl.
Continental strebt Vorbildfunktion an
Das Sofortprogramm ergänzt die bereits implementierten Reduktionsmaßnahmen des Unternehmens und nachhaltige Innovationen. Bis 2040 will der Technologiekonzern selbst klimaneutral werden, bis 2050 kann über die gesamte Wertschöpfungskette. Mit . „Net|Zero|Now will Continental aber auch innerhalb der Industrie eine Vorbildfunktion einnehmen. Das Programm könne als Blaupause für andere Unternehmen dienen, um neben der Emissionsreduzierung auch stärker Neutralisierungsmaßnahmen als wichtigen Hebel zu nutzen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Dr. Ariane Reinhart, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit bei Continental: „Besonders das Jahr 2021 mit verheerenden Hochwassern und Waldbränden hat gezeigt, dass der Klimaschutz mehr Beschleunigung braucht. Wir müssen ihn schneller umsetzen und dafür alle Hebel nutzen.“ Sie verbindet das mit einer Forderung „Das Erreichen der ,Netto-Null‘ ist hierbei der Gradmesser. Und dafür brauchen wir fördernde wirtschaftliche Anreize. Auch hier braucht es mehr Mut. Bislang gibt es beispielsweise keine Berücksichtigung von Klimaneutralität beim Mehrwertsteuersatz“,
Zulieferer der große E-Auto-Hersteller

Mit emissionsfreier Mobilität hat Continental im abgelaufenen Geschäftsjahr knapp 1 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Der Konzern belieferte im vergangenen Jahr alle der zehn weltweit volumenstärksten Marken von Elektrofahrzeugen.

 

 

 

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