Die Hannoversche Volksbank hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 deutlich mehr Immobilienkredite an den privaten und gewerblichen Mittelstand vergeben und auch im Kunden-Wertpapiergeschäft zugelegt.

Die Hannoversche Volksbank hat ihre Bilanzsumme im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent auf 7,7 Mrd. Euro gesteigert. Die Bank, die mit ihren rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 42 Geschäftsstellen sowie 35 SB-Center zwischen Celle und Hildesheim betreibt, gehört damit weiterhin zu den zehn größten Volks- und Raiffeisenbanken Deutschlands. Wachstumstreiber waren laut Vorstandssprecher Jürgen Wache allen voran Immobilienkredite an den privaten und gewerblichen Mittelstand. Außerdem boomte das Kunden-Wertpapiergeschäft.

„Wir haben im letzten Jahr über 4600 Kredite mit einem Rekordvolumen von 1,6 Mrd. Euro zugesagt. Die Schwerpunkte lagen mit rund 800 Mio. Euro in privaten Baufinanzierungen und bei den gewerblichen Finanzierungen in der Wohnungswirtschaft. Die Summe der herausgegebenen Kredite ist damit erstmals größer als die Kundeneinlagen“, erklärte Wache. Insgesamt kletterte der Bestand der herausgegebenen Kredite um 12,1 Prozent bzw. 618 Mio. Euro. Der Kreditbestand erhöhte sich dadurch auf 5,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,1 Mrd. Euro).

Von der nach wie vor hohen Nachfrage nach Immobilien hat auch die Hannoversche Volksbank Immobilien GmbH profitiert. Das Tochterunternehmen hat 2021 über 300 Objekte vermittelt und ein Kaufpreisvolumen von mehr als 100 Mio. Euro umgesetzt – und blickt damit auf das erfolgreichste Jahr seit seinem Bestehen zurück. Mit der Tochter Hannoversche Volksbank Projektentwicklung wurden Mehrfamilienhäuser in Neustadt gebaut und mehrere Baulandflächen erschlossen, darunter auch ein Baugebiet mit 38 Grundstücken in Groß-Munzel bei Barsinghausen.

Insbesondere die privaten Kundinnen und Kunden haben laut Volksbank im zweiten Corona-Jahr noch mehr auf die hohe Kante gelegt. Die Einlagen stiegen um 4,5 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro. Aber auch die Nettozuwächse (rund 212 Mio. Euro) in den Wertpapierdepots weisen eine deutlich positive Entwicklung aus. Zusammen mit der guten Kursentwicklung mit einem Plus von 342 Mio. Euro stiegen die Werte in den Depots um 554 Mio. Euro auf 3,0 Mrd. Euro. Insgesamt betrug die Summe der bilanziellen Einlagen und der vermittelten Gelder der Volksbank 9,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,5 Mrd. Euro).

Der Provisionsüberschuss nahm, basierend auf dem starken Wertpapier- und Vermittlungsgeschäft, um 4,3 Prozent auf 49,1 Mio. Euro zu. Der Zinsüberschuss wuchs gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent auf 137,9 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis vor Bewertung fiel mit 63,3 Mio. Euro um 0,8 Mio. Euro höher aus als im Vorjahr. Unter dem Strich wurde ein Jahresüberschuss von 16,2 Mio. Euro (Vorjahr: 16,1 Mio. Euro) erwirtschaftetet.

Im vergangenen Jahr hat die Volksbank ihr neues Kompetenz-Center in Hannover-Linden fertiggestellt und investiert aktuell unter anderem in den neuen zentralen Verwaltungsstandort an der Kurt-Schumacher-Straße in Hannover. Im Sommer sollen die Entgelte in einem zweiten Anlauf angepasst werden – nachdem die Bank nach einem BGH-Urteil die Änderung der AGBs im Sommer 2021 zurücknehmen musste.

Die Hannoversche Volksbank sieht auch das Jahr 2022 als herausforderndes Jahr an. „Wir erleben hohe Inflationsraten“, erklärte Wache, „und wir erleben auch die die ersten ansteigenden Zinssätze.“ Eine erhöhte Zahl von Insolvenzen unter den Firmenkunden wegen der coronabedingten Einschränkungen erwartet die Bank nicht. „Es ist sehr ruhig in der Insolvenzwelle, zumindest bei der Hannoverschen Volksbank. Wir sind sehr zuversichtlich für unsere Wirtschaftsregion.“ Im laufenden Geschäftsjahr will die Bank insbesondere bei der Vergabe von Mittelstands- und Baufinanzierungskrediten sowie im Kunden-Wertpapiergeschäft weiter wachsen und ihre digitalen Angebote ausbauen und optimieren.

 

 

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