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Gerhard Oppermann, IHK-Präsident, kommentiert:

[/vc_column_text][vc_column_text]Am Ende des zweiten Corona-Jahres ist die Pandemie noch immer nicht überwunden. Das ist die vordringlichste Aufgabe. Aber trotzdem – oder gerade  deswegen – dürfen wir nicht den Berg an Arbeit übersehen, der außerdem vor uns liegt. Der Klimawandel fordert nicht mehr allein eine Mobilitätswende, sondern den Umbau der Industrie, der Wirtschaft insgesamt. Die Energiewende hat vor diesem Hintergrund eine ganz neue Dimension bekommen. Durch die Pandemie wurden digitale Versäumnisse offengelegt. Aber als Gesellschaft schneller werden, ohne bei den Standards nachzulassen, und gleichzeitig jeden mitzunehmen: Das geht nicht nur mit digitalen Prozessen, sondern braucht ein Umdenken. Bröckelnde Lieferketten, neue Gewichte in der Weltwirtschaft, vielleicht auch neue Abhängigkeiten. Ach ja: Und was ist mit den Fachkräften? Das alles lässt sich in fünf Wörtern zusammenfassen: Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografie und De-Globalisierung. Und schließlich als fünftes: Zeit. Sie sitzt uns bei alldem im Nacken wie noch nie.

Es ist müßig, die Herausforderungen unserer Tage mit früheren zu vergleichen. Aber vor fast 75 Jahren, kurz nach Gründung des Landes Niedersachsen, war Alfred Müller-Armack in Hannover, um die Idee der Sozialen Marktwirtschaft zu diskutieren, die er damals mit anderen aus der Taufe hob. Seine Überzeugung: Unternehmen und die Menschen, die dort arbeiten, werden kreativ und kraftvoll alle Freiräume nutzen, die man ihnen bietet, um das gesellschaftlich Notwendige zu schaffen. Damals zunächst die Überwindung des Mangels. Geworden ist daraus noch viel mehr.

Ganz ähnlich klingt es in den Positionen, die von den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft zu den Berliner Koalitionsverhandlungen veröffentlicht wurden: „Vertrauen in die Kreativität der Menschen in den Betrieben“ wird da gefordert. Ein Satz von großer Bedeutung. Es wäre zu wenig, nur zu sagen, Klimawandel oder Energiewende könnten nicht ohne die Wirtschaft bewältigt werden. Nein: Die Wirtschaft ist der Schlüssel. Die Menschen, die sie tragen, wollen die Herausforderungen angehen. Ihre Kraft muss mobilisiert, Dynamik entfacht, Unternehmen müssen entfesselt, nicht reglementiert werden. Darauf müssen wir setzen. Darauf müssen alle wirtschaftspolitischen Entscheidungen der nächsten Wochen und Monate ausgerichtet sein.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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