Ideen, Engagement und Durchhaltevermögen im Handel und in den Innenstädten während der Corona-Krise: Dafür zeichnete jetzt Wirtschaftsminister Bernd Althusmann zwölf Projekte aus. Drei von ihnen stammen aus dem Bereich der IHK Hannover.
Der landesweite Wettbewerb „Gemeinsam aktiv – Handel(n) vor Ort“ wurde zum vierten Mal ausgeschrieben, fand aber in der Pandemie unter komplett anderen Vorzeichen statt, wie Mark Alexander krack als Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen betonte. Hinter dem Wettbewerb stehen außerdem das Wirtschaftsministerium, der Genossenschaftsverband Weser-Ems, Nordenham Marketing und Touristik e.V. sowie die IHK Niedersachsen (IHKN). Insgesamt wurden 41 Bewerbungen eingereicht.
Die zwölf ausgewählten Projekte erhielten jeweils 3000 Euro. Aus dem Bereich der IHK Hannover:
Fashion born in Hannover PopUp Store: kreHtiv Netzwerk Hannover e.V.
Fashion born in Hannover steht für regionale, nachhaltige und qualitativ hochwertige Mode aus der Region Hannover. Ziel des Projektes ist die Vernetzung, Qualifizierung und Sichtbarmachung der regionalen Modeschaffenden und ihrer Produkte in sogenannten „Pop-up-Formaten“. Dafür wurde während der Pandemie unter anderem Leerstand in der Landeshauptstadt zwischengenutzt, aber auch Flächen in bestehenden Geschäften als Aktionsflächen bespielt. Das kreHtiv Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Kommunikationsagenturen und kreativen Unternehmen im Raum Hannover.
#wirsindweyhe#gemeinsamstark: Weyher Gewerbering e.V.
Während der Pandemie hat der Verein eine Fotoaktion durchgeführt, an der sich alle Mitgliedsbetriebe beteiligen konnten. Fotos der Einzelhändler, Gastronomen etc. wurden sodann auf den Social-Media-Kanälen des Vereins hochgeladen mit Hinweis auf Erreichbarkeit oder Liefermöglichkeiten. Dadurch haben sich auch einige Unternehmen erstmalig mit Social Media beschäftigt und Accounts eingerichtet, die sie inzwischen erfolgreich als Marketing- und Vertriebskanal nutzen.
Kleines Fest in der Langen Straße: Werbering/Stadtmarketing für Hess. Oldendorf
Die Hauptverkehrsstraße in dem Ort Hessisch Oldendorf wurde auch in Coronazeiten einmal im Monat von 16 bis 19 Uhr für Autos gesperrt. Unter bestimmten Mottos wurden coronakonforme Veranstaltungen angeboten, zum Beispiel ein Grillfest („H.O. grillt“), oder eine Pflanzaktion („H.O. blüht auf“). Ziel ist es, die Besucher nach den coronabedingten Schließungen wieder in die Innenstadt und in die Geschäfte zu locken
Außerdem wurden ausgezeichnet
- die Sonntagsperlen als digitales Stadtmagazin, das schon vor Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und Politik mittels Veranstaltungen und Diskussionsrunden verzahnte, in der Pandemie dann aber auf Streaming-Angebot auswich
- Erst der Wein, dann das Buch der Nordenhamer Buchhandlung Bestenbostel, zu deren virtuellen Angeboten während während auch per Streaming begleitete Weinverkostungen gehörte.
- Lockdown – Katastrophe – Chance? der Wohncenter Nordenham GmbH, das als Möbelhaus neben Kundenbetreuung per Telefon, Video oder Mail auch einen Möbel-Drive-Inn gehörte, bei dem wobei nach einer telefonischen Vorauswahl Möbel auf den Parkplatz gestellt wurden.
- Instagram-Serie #mylocals_BS der Braunschweig Stadtmarketing GmbH, bei der im Frühjahr 2021 konnten Kundinnen und Kunden auf Instagram live in die Geschäfte der Braunschweiger Innenstadt blicken konnten
- Die Gelbe Leiter, Lüneburg – tatsächlich eine gelbe Holzleiter in der Lüneburger Innenstadt aufgestellt, die als Kunstdenkmal ein Zeichen setzen und Optimismus in der innerstädtischen Wirtschaft verbreiten soll, ergänzt um einen „Gelben Stuhl“ und „Gelbe Vorhänge“ in den sich solidarisierenden Geschäften.
- Gemeinsam gegen Corona vom Blumenhaus Antje Bruns in Nordenham, das gleich mit einer Vielzahl von Maßnahmen für die Kunden erreichbar blieb, etwa über einen Onlineshop, einen kostenlosen Lieferservice oder lokale Kooperationen mit einem Lebensmittelgeschäft.
- „Damme liebt Dich“ in Verbindung mit der Aktion „Schaufenster Damme“ als Marketing-Kampagne des Handels- und Gewerbevereins Damme e.V., bei der die Themen Online-Sichtbarkeit und lokale Kundenbindung in den Fokus gerückt wurden: Bestellmöglichkeit von Waren in Schaufenstern ebenso wie eine Online-Plattform zur Stärkung des „Wir -Gefühls“.
- Tante Emma 2.0 als ein Zusammenschluss von kleinen Oldenburger Läden, Cafés und Kneipen, die sich zusammengetan haben, um unter Oldenburgern Bürgerinnen und Bürgern das Bewusstsein für die vorhandene Struktur zu stärken und um zu zeigen, dass die Geschäfte vor Ort ein Teil des Stadtbildes.
- Kurvenhaven-TV – Die Plus-Size-Fashionshow, angeboten vom Wilhelmshavener Plus-Size-Modegeschäft Kurvenhaven, das sozusagen in die Pandemie gegründet wurde, noch keinen Kundenstamm hatte und deshalb begann, Modeschauen live bei Facebook zu senden.
Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann sagte bei der Preisverleihung, er sei stolz auf die zahlreichen Bewerbungen von Einzelhandelsunternehmen, Standortgemeinschaften und Genossenschaftsmodellen. Maike Bielfeldt, IHKN-Hauptgeschäftsführerin und Gastgeberin der Veranstaltung im Plenarsaal der IHK Hannover: „Viele Maßnahmen, die unsere Handelsbetriebe und Standortgemeinschaften zu Beginn der Pandemie aufgebaut haben, um kurzfristig zu bestehen, haben sich inzwischen nachhaltig verfestigt. Vor allem die Stichworte ,Digitalisierung# und ,gemeinschaftliches Engagement‘ ziehen sich durch alle Bewerbungen. Aus meiner Sicht zwei maßgebliche Kriterien, um die Attraktivität der stationären Geschäfte und unserer Innenstädte und Ortskerne auch zukünftig zu sichern.“
Mehr auf www.ihk-n.de/gemeinsamaktiv2021 sowie www.wettbewerb-gemeinsam-aktiv.de, demnächst auch Kurzporträts der Siegerprojekte.
Weitere Informationen bei der IHK Stade, Kathrin Wiellowicz, Tel. 04141 524-142, kathrin.wiellowicz@ihk.stade.de