Eigentlich suchte die Koppenhagen GmbH nur mehr Lagerfläche. Doch das Gebäude, das man günstig erwerben konnte, bot Platz für mehr. Und so war die Idee schnell geboren, ein Schulungszentrum für Feuerwehren und Rettungsdienste zu bauen. Anfang des Jahres konnte das Unternehmen, das eigentlich Feuerwehrausstattung verkauft, die Halle zunächst mieten und dann kaufen. Sieben Monate hat das 23-köpfige Team um Geschäftsführer Frank Koppenberg für die Umsetzung gebraucht. Der 60-Jährige, der das Unternehmen seit 1996 führt, dankte bei der offiziellen Eröffnung am 24. September in Aerzen auch der Baubehörde des Landkreises Hameln-Pyrmont für die zügige Genehmigung des Vorhabens.
In der fußballfeldgroßen Halle mit zwei großen Toren können Feuerwehrleute, Rettungsdienste, das Technische Hilfswerk und andere Interessierte verschiedene Einsatzsituationen in einer realistischen Umgebung üben. So kann nicht nur der Einsatz bei einem Verkehrsunfall oder einer sogenannten Großschadenslage in einem echten Linienbus trainiert werden, sondern beispielsweise auch die Bergung aus einem eingestürzten Stollen oder einem Silo geübt werden. An einem echten Gleitschirm, der unter der Decke hängt, ebenso wie an einem unscheinbaren Gartenteich in einer Hallenecke können weitere Notsituationen praxisnah geübt werden.
Bei den Übungen für Rettungsdienste arbeitet Koppenhagen eng mit der Rescue Medic GmbH zusammen, die in einer eigens dafür hergerichteten Wohnung in der Arena verschiedene Rettungseinsätze üben lässt. Die Zeiten in der Halle sollen bald über ein eigenes Internetportal gebucht werden können. „Unser Ziel sind Preise, die auch mal ein Förderverein, für die ehrenamtlichen Helfenden aufbringen kann“, erklärt Koppenhagen.
Als Konkurrenz zu den etablierten Übungseinrichtungen, wie etwa der Landesfeuerwehrschule, sehen die Koppenhagens ihre Arena nicht – eher als Ergänzung. Dies bestätigen auch einige der geladenen Feuerwehrkräfte am Rande der Einweihungsfeier, die das Unternehmen mit einer zweitägigen Hausmesse verknüpft hat. Es sei mitunter schwierig dort für Übungen einen Termin zu zu bekommen. Und vieles wäre dort nur bei gutem Wetter möglich.
Die Unternehmerfamilie hat einen sechsstelligen Betrag in das Projekt investiert. Derzeit laufen schon die Planungen für eine Erweiterung. Im nächsten Jahr soll auf dem Außengelände eine Brandsimulationsanlage entstehen. Laut Frank Koppenberg gebe es vergleichbare Schulungszentren mit Halle und Außengelände bislang nirgendwo anders in Norddeutschland.