Angesichts der steigenden Infektionszahlen mit Covid19 appelliert die Region Hannover an die Menschen mit nachgewiesener Infektion, unbedingt ihre Kontaktpersonen zu benennen, um Infektionsketten erkennen und unterbrechen zu können. „Aktuell behauptet im Schnitt jeder Zweite, der positiv getestet wurde, überhaupt niemanden getroffen zu haben“, berichtet Hergen-Herbert Scheve, kommissarischer Leiter des Fachbereichs Öffentliche Gesundheit. „Im Schnitt erfassen wir 2,2 Kontaktpersonen pro Indexfall. Das bildet sicherlich nicht die Realität ab. Wir hatten schon den Fall, dass der Gast einer Hochzeit angab nicht zu wissen, wie das Hochzeitspaar hieß.“ Scheve vermutet, dass viele Menschen ihren Kontaktpersonen eine befürchtete Quarantäne ersparen wollen.
Vor diesem Hintergrund bereitet die Regionsverwaltung jetzt unter dem Titel „Keine Angst vor Quarantäne“ eine mehrsprachige Social-Media-Kampagne vor. Denn Kontaktpersonen von Infizierten müssen nicht in Quarantäne, wenn sie geimpft oder genesen sind.
Zudem weist die Region Hannover darauf hin, dass die Information beim Gesundheitsamt über Begegnungen, die nicht den Corona-Regeln entsprechen, keine Strafe nach sich ziehen.
Die Region Hannover hat zuletzt registriert, dass es sich bei den gemeldeten Covid-19-Fällen zu weit mehr als 90 Prozent um Ungeimpfte oder Menschen mit unvollständigem Impfschutz handelt. „Sicherlich gibt es eine Dunkelziffer bei den Menschen, die sich trotz Impfung anstecken, weil sie sich weniger testen lassen“, sagt Scheve. „Aber diese Menschen haben auch eine geringere Viruslast, von ihnen geht also ein geringeres Risiko für andere aus.“
Die IHK Hannover unterstützt die Kampagne des Landes Niedersachsen, die für die Impfung gegen das Corona-Virus wirbt: