Für die Piller Group, einen der Weltmarktführer für Systeme zur unterbrechungsfreien Stromversorgung großer Leistungen über 500 Kilowatt, war 2020 ein Jahr wie kein anderes zuvor: Wegen Corona sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent auf 171,8 Mio. Euro. „Unser Geschäft wurde durch die Pandemie erheblich beeinträchtigt“, sagt Dr. Detlev Seidel, Geschäftsführer Operations der Piller Group. Durch die Kaufzurückhaltung einiger Kunden sowie Projektverschiebungen konnte die Produktionsauslastung das Niveau der Vorjahre nicht erreichen. In der Fertigung musste Kurzarbeit einführt werden. „Wir wollen aber unbedingt alle Arbeitsplätze erhalten und setzen auch die Ausbildung uneingeschränkt fort“, so Seidel. Die Reiseeinschränkungen infolge von Corona stellten das Serviceteam vor große logistische Herausforderungen. Weil die Anlagen jedoch Bestandteil vieler systemrelevanter Infrastrukturen sind, war das starke Servicegeschäft der Hauptgrund, dass Piller trotz Corona wirtschaftlich stabil und erfolgreichster Geschäftsbereich der Langley Holdings Firmengruppe mit Sitz im englischen Retford geblieben ist.
Um das Risiko einer Infektion am Arbeitsplatz gering und die Produktion aufrecht zu erhalten, wurden bei Piller für die Beschäftigen weltweit wichtige, den Umständen angepasste Hygiene- und Verhaltensregeln erarbeitet. Auch Homeoffice gehört für viele Mitarbeiter schon seit letztem Jahr zum Alltag. „Wir sind sehr froh, dass wir unter unseren Mitarbeitern keine hohen Infektionszahlen und keine schweren Erkrankungen zu verzeichnen hatten“, betont Seidel.
Mit der Markteinführung einer neuen Produktgeneration mit einer Einzelmodulleistung von bis zu 3,24 Megawatt erhofft sich Piller ein wieder wachsendes Geschäft. Durch die Digitalisierung steigt das Datenvolumen ständig und führt zu einer neuen Ära von Großrechenzentren, die ihre Anzahl in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich verdoppeln werden. Bei den gleichzeitig steigenden Anforderungen an Verfügbarkeit und Sicherheit bilden verlässliche, effiziente und leistungsstarke unterbrechungsfreie Stromversorgungssysteme das Rückgrat jedes großen Rechenzentrums. Auch die Energiewende birgt für Unternehmen diverse Chancen. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland steigt. Das schont zwar das Klima, ist aber volatil mit entsprechenden Risiken für sensible Einrichtungen wie Rechenzentren, Krankenhäuser oder auch für die Chip-Produktion. Die Ingenieure von Piller haben eine Lösung als Antwort darauf entwickelt, mit der sie im aktuellen Ranking der „Future Champions“ der Universität St. Gallen aufgeführt sind.
Zu den Piller-Kunden gehören Banken, Rechenzentren, Rundfunkanstalten, Telekommunikationsbetreiber und staatliche Organisationen. 1909 von Anton Piller gegründet, zog das Unternehmen 1919 an seinen heutigen Hauptsitz mit Produktion in Osterode. Für Piller arbeiten fast 1000 Menschen weltweit.