Der Energiedienstleister erreichte im Geschäftsjahr 2020 ein Ergebnis von 100,2 Mio. Euro, was einem Minus von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, wie das Unternehmen am 26. März erklärte. Auf etwa 20 Mio. Euro bezifferte enercity-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Marc Hansmann die Auswirkungen aus Corona. 15 bis 20 Mio. Euro mehr hätte man bei einem vergleichsweise normalen Winter mehr verdient.
Dennoch zeigte sich die Vorstandsvorsitzende Dr. Susanne Zapreva zufrieden. Der Umsatz legte mit rund 3,7 Mrd. Euro um 19,3 Prozent zu, der Stromabsatz stieg um 52,8 Prozent, der Gasabsatz um 7,5 Prozent an. Die Absatzzahlen bei Strom und Erdgas sind in Summe gestiegen: Der Stromabsatz lag im Jahr 2020 mit 30.390 Gigawattstunden (GWh) um 52,8 Prozent über dem Vorjahresniveau (19.884 GWh). Der Erdgasabsatz ist um 7,5 Prozent auf 64.907 GWh (Vorjahr: 60.383 GWh) gestiegen. Der Wärmeabsatz sank 2020 leicht um 3,5 Prozent auf 2.429 GWh.
Etwa 40 Prozent seiner Umsätze erwirtschaftet enercity inzwischen außerhalb seines Konzessionsgebiets in Hannover. Dazu tragen auch mehr und mehr die Dienstleistungen, beispielsweise im Bereich Elektromobilität bei. Waren es im Herbst erst 1000 Ladepunkte, so berichtete enercity inzwischen von rund 1500 solcher Ladestationn bundesweit. „Die Nutzung und der Stromabfluss an diesen Ladepunkten ist im Jahr 2020 deutlich angestiegen“, erklärte Dr. Zapreva. Der Stromverkauf an den Säulen stieg um 260 Prozent.
Zudem berichtete das Unternehmen von der Fusion seines Tochterunternehmens Wallbe. Der Hersteller von Ladestationen und Wallboxes soll mit dem größeren Wettbewerber Compleo Charging Solutions aus Dortmund eins werden. Beide Firmen zusammen haben bisher rund 45.000 Ladepunkte europaweit ausgeliefert. Mit einem Umsatz von zuletzt 50 Mio. Euro entstehe ein zusätzlich gestärkter europäischer Player zur Herstellung von Ladeinfrastruktur unterwegs, an dem enercity eine kleine Beteiligung halten wird.