Die Hannoversche Volksbank hat im Jahr 2020 sowohl bei den Einlagen als auch bei der Kreditvergabe deutliche Zuwächse verbucht und ihr Ergebnis deutlich verbessert.
„Wir sind sehr gut durch das Jahr 2020 gekommen“, sagte Jürgen Wache, Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank bei der Bilanzpressekonferenz am 17. Februar.Die Bilanzsumme der Bank wuchs um 7,7 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,6 Mrd. Euro). Damit gehört die Hannoversche Volksbank zu den zehn größten Volks- und Raiffeisenbanken Deutschlands.
Auf der Passivseite der Bilanz wuchsen die Kundeneinlagen um 364 Mio. Euro (+7,3%) auf 5,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,0 Mrd. Euro). Insbesondere die privaten Kunden legten im Corona-Jahr 2020 noch mehr auf die hohe Kante. Auch das Wertpapier- und Fondsgeschäft wuchs. Die gesamten Geldanlagen, die Kunden der Bank außerhalb der Bilanz im Wertpapier- und Fondsgeschäft sowie bei Verbundpartnern der Hannoverschen Volksbank getätigt haben, wiesen zum Ende des letzten Jahres 3,2 Mrd. Euro aus.
Der Bestand der herausgegebenen Kredite (Forderungen gegenüber Kunden) der Hannoverschen Volksbank wuchs im Jahr 2020 wiederum um bemerkenswerte 8,3 Prozent bzw. 393 Mio. Euro. Der Kreditbestand nahm dadurch erstmals die 5-Milliarden-Euro-Hürde auf 5,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 4,7 Mrd. Euro). „Wir haben im letzten Jahr rund 4.400 Kredite mit einem Rekordvolumen von 1,4 Mrd. Euro zugesagt“, resümiert Wache, „ein Schwerpunkt lag bei den gewerblichen Finanzierungen in der Wohnungswirtschaft und mit rund 550 Mio. Euro in privaten Baufinanzierungen“.
Auch in der Corona-Pandemie steht die Volksbank an der Seite ihrer Kunden. Gut 2.200 Beratungen zu Corona-Hilfen und -Krediten wurde im Jahr 2020 durchgeführt. Mehr als 4.600 Soforthilfe-Anträge mit einem Volumen von mehr als 33 Mio. Euro und rund 850 Förderkreditanträge mit einem Volumen von 66 Mio. Euro wurden bearbeitet, davon 300 VR-Smart-Finanz-Kredit. Gut 1.200 Mal wurde Kreditnehmern eine „Ratenpause“ für bestehende Kredite mit einem Volumen von nahezu 20 Mio. Euro eingeräumt. Dazu Wache: „Die Betroffenheit ist branchenabhängig natürlich sehr unterschiedlich und wir suchen gemeinsam mit den Kunden nach individuellen Lösungen“. Knapp 5% des Neugeschäftes basieren somit auf Krediten in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Bundesweit haben die regionalen Sparkassen und Volksbanken rund 80% der Anträge auf die KFW-Corona-Hilfe aufgefangen.
Der in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesene Zinsüberschuss nahm gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent auf 129,5 Mio. Euro (Vorjahr: 134,4 Mio. Euro) ab. Der Provisionsüberschuss nahm, basierend auf dem starken Wertpapier- und Vermittlungsgeschäft, mit einem Plus von 4,6 Prozent auf 47,0 Mio. Euro (Vorjahr: 45,0 Mio. Euro) zu. Corona-bedingte Veränderungen im Zahlungsverkehrsverhalten wirkten sich hierbei negativ auf die Erträge aus.
Der Personalaufwand betrug im letzten Jahr 67,0 Mio. Euro (Vorjahr: 67,9 Mio. Euro). Die Reduzierung basiert auf dem Wegfall von letztjährigem Aufwand aus der Fusion mit der Volksbank Hildesheimer Börde im Jahr 2019 und einer bewusst geringeren Nachbesetzung von Stellen.
Trotz der widrigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich das Betriebsergebnis vor Bewertung verbessert. Es fiel mit 62,5 Mio. Euro um 0,3 Mio. Euro höher aus als im Vorjahr. Dieses entspricht 0,90% der Bilanzsumme. Die Cost-Income-Ratio (CIR/Aufwand-Ertrag-Relation) verbessert sich auf 64,0.
Das Eigenkapital der Bank wird aus dem guten Ergebnis weiter gestärkt und wird allen aufsichtsrechtlichen Anforderungen mehr als gerecht. Die Bank bewertet dieses als gute Basis für ein weiteres, kräftiges Wachstum. Aus dem Jahresüberschuss von 16,1 Mio. Euro (Vorjahr: 3,0 Mio. Euro) will die Bank wieder eine Dividende von 5,5 Prozent zahlen.
Aktuell beschäftigt die Hannoversche Volksbank 1.004 Mitarbeiter, darunter 53 Auszubildende und Studierende. Die Volksbank betreibt aktuell 46 Geschäftsstellen sowie 37 SB-Center.
Über Förder- und Sponsoringmaßnahmen sowie Spenden unterstützt die Hannoversche Volksbank soziale, kulturelle und sportliche Projekte und Initiativen mit mehr als 1,1 Mio. Euro. „Auch wenn im letzten Jahr viele Projekte nicht umsetzbar waren, haben wir als verlässlicher Partner unsere Zusagen erfüllt oder für die Zukunft zugesichert“, betont Wache. Zudem wurden viele regionale Initiativen zur Unterstützung von Handel und Gastronomie, wie zum Beispiel „Gemeinsam für Hannover“, unterstützt.
Für das Jahr 2021 kündigt die Hannoversche Volksbank einen weiteren Ausbau ihres digitalen Angebotes an. Neben der Einführung der neuen Online-Banking Plattform für Firmenkunden werden im Laufe des Jahres das Privatkunden-Portal sowie die neue VR-Banking-App folgen. Zudem hat die Bank sich ein weiteres Wachstum in der Vergabe von Mittelstands- und Baufinanzierungskrediten vorgenommen. „Wir werden weiter Marktanteile gewinnen“, gibt sich Jürgen Wache, Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank, optimistisch.