Der Göttinger Life-Science-Konzern Sartorius ist im Jahr 2020 kräftig gewachsen. Das Unternehmen schloss das Jahr nach vorläufigen Zahlen mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten bei Umsatz, Auftragseingang und Ertrag ab und legte in beiden Sparten und allen Regionen weiter zu.

Sartorius sieht eine starke organische Entwicklung, mehrere Akquisitionen und zusätzliche Impulse aus der Coronavirus-Pandemie als Gründe für die positive Entwicklung.

„Das Pandemiejahr 2020 war auch für Sartorius außergewöhnlich und sehr herausfordernd. Zu allererst sind wir froh, dass wir unter unseren Mitarbeitern keine hohen Infektionszahlen und keine schweren Erkrankungen zu verzeichnen hatten. In einem sehr intensiven und anspruchsvollen Umfeld haben wir das wachstumsstärkste Jahr der jüngeren Unternehmensgeschichte und gleichzeitig mehrere strategisch wichtige Akquisitionen realisieren können,“ sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg. „Unsere Strategie und unser Geschäftsmodell haben sich in der Pandemie nicht nur als besonders widerstandsfähig erwiesen, vielmehr konnte und kann Sartorius einen direkten Beitrag zur Bewältigung dieser Pandemie leisten: Tagtäglich liefern wir weltweit Impfstoffherstellern wichtige Technologie für die Herstellung von Coronavirus-Vakzinen. Unsere Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr erhebliche Herausforderungen gemeistert. Ein großes Dankeschön an das gesamte internationale Sartorius-Team für seinen fantastischen Einsatz.“

Mit Blick auf das laufende Jahr und die weitere Zukunft zeigt Kreuzburg sich grundsätzlich optimistisch: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei, so dass der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter weiterhin höchste Priorität hat. In diesem Umfeld sind selbst kurzfristige Prognosen mit erhöhten Unsicherheiten verbunden. Aus heutiger Sicht rechnen wir aber auch für 2021 und darüber hinaus mit starkem Wachstum. Wir werden daher den Ausbau unserer Produktionskapazitäten noch einmal erweitern und beschleunigen, vor allem an Standorten in Deutschland, Puerto Rico und China. Außerdem haben wir unsere Mittelfristziele für 2025 deutlich angehoben und wollen jetzt auf etwa 5 Mrd. Euro Umsatz wachsen.“

Geschäftsentwicklung des Konzerns
Nach vorläufigen Zahlen stieg der Konzernumsatz auf Basis konstanter Wechselkurse um 30,2 Prozent auf rund 2.336 Mio. Euro (nominal: +27,8 Prozent). Seine zu Jahresbeginn abgegebene Prognose, die einen Umsatzanstieg von 10 Prozent bis 13 Prozent vorgesehen hatte und die unterjährig erhöht worden war, übertraf Sartorius.

Noch dynamischer als der Umsatz legte der Auftragseingang mit einem Plus von wechselkursbereinigt 49,0 Prozent. Der Anteil pandemiebezogener Aufträge am Wachstum belief sich auf knapp 14 Prozentpunkte.

Auch der Ertrag gemessen am operativen EBITDA1 erhöhte sich sehr deutlich und in Relation zum Umsatz überproportional um 39,6 Prozent auf 692 Mio. Euro. Die entsprechende Marge stieg auf 29,6 Prozent (Vorjahr: 27,1 Prozent). Bei dem erheblichen Anstieg der Profitabilität spielten vor allem Skaleneffekte in der Sparte Bioprocess Solutions eine Rolle, aber auch die in einigen Bereichen in Folge der Pandemie unterproportionale Kostenentwicklung, etwa durch den Wegfall von Geschäftsreisen sowie weniger Neueinstellungen in den Nicht-Produktionsbereichen.

Sartorius hat 2020 erheblich in die Erweiterung seiner Kapazitäten investiert, um die große Nachfrage zu bedienen. Die Investitionsquote war mit 10,3 Prozent trotz des starken Umsatzwachstums zweistellig (Vorjahr: 12,3 Prozent). Das Eigenkapital erhöhte sich zum Jahresende von 1.093 Mio. Euro auf 1.402 Mio. Euro.

Mehr als 10.600 Mitarbeiter
Das Unternehmen beschäftigte zum Jahresende 2020 weltweit 10.637 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag hat sich die Zahl damit um 1.601 erhöht. Der Anstieg resultiert neben den Akquisitionen vor allem aus der Einstellung zusätzlicher Produktionsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in besonders hoch ausgelasteten Werken.

Prognose für das Jahr 2021
Sartorius plant auch im Jahr 2021 profitabel zu wachsen. So soll sich der Konzernumsatz um 19 Prozent bis 25 Prozent erhöhen. Sartorius geht von einer im Jahresverlauf zunehmenden Erholung der weltweiten Konjunktur sowie von stabilen Lieferketten aus.

Entsprechend plant Sartorius für die Fünfjahresperiode bis 2025 nun, seinen Konzernumsatz auf etwa 5 Mrd. Euro zu steigern (bisheriges Ziel rund 4 Milliarden Euro). Der Umsatzanstieg soll in beiden Sparten überwiegend durch organisches Wachstum sowie zusätzlich durch Akquisitionen erzielt werden.

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