Fast wäre es wieder ein Rekordjahr geworden: Die VHV Gruppe hat das Geschäftsjahr 2019 nach einem sehr positiven Geschäftsverlauf mit einem über dem Markt liegenden Wachstum abgeschlossen.
Die hannoversche Versicherungsgruppe erreichte 2019 einen Jahresüberschuss von 277,3 Mio. Euro vor Steuern und eine Eigenkapitalrendite von 11 Prozent. Zugleich konnte die VHV Gruppe ihre Vertragszahlen und Bruttobeiträge auf Konzernebene sowie in seinen beiden Kerngeschäftsfeldern, dem Leben- und Kompositgeschäft, weiter steigern. „2019 war für die VHV Gruppe erneut ein sehr erfolgreiches Jahr. Auch wenn wir knapp unter unserem Rekordergebnis von 2018 lagen, konnten wir unsere bereits sehr ambitionierten Ziele deutlich übertreffen, Marktanteile und Neukunden gewinnen und haben ein überzeugendes Ergebnis erwirtschaftet. Dies ist das Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu Recht umfangreich an den guten Zahlen partizipieren“, sagte Uwe Reuter, Vorstandsvorsitzender der VHV Gruppe.
Trotz weiter stark steigendem Wettbewerbsdruck, weiter erhöhter Aufwendungen durch unverändert zunehmende Regulierung sowie den unverändert anhaltenden Auswirkungen der Niedrigzinspolitik, konnte die VHV Gruppe bei den wesentlichen Kennziffern zum Teil deutlich zulegen.
„Angesichts der aktuellen Corona-Krise stammen diese Zahlen allerdings aus einer sozusagen zurückliegenden Welt. Corona hat vieles verändert, und wir mussten uns schnell und gründlich darauf einstellen. Auf Grund der frühzeitigen und umfassenden Investitionen in unsere Digitalisierung konnten wir unseren operativen Geschäftsbetrieb relativ schnell auf digitale mobile Arbeitsplätze im Homeoffice umstellen und so ohne große Produktivitätseinbußen für unsere Kunden da sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Corona: 70 Prozent arbeiten zeitweise im Home Office
Die bereits in den vergangenen Jahren eingeleitete Digitalisierung des gesamten Unternehmens habe der Versicherung auch in der Zeit der coronabedingten Einschränkungen sehr geholfen, erklärte Reuter. Für alle rund 3400 Beschäftigten der VHV, etwa 2400 davon arbeiten in der Zentrale in Hannover, habe man die Möglichkeit geschaffen, um auch von zu Hause arbeiten zu können. In der Hochphase seien etwa 70 Prozent des Personals im Home Office gewesen. Für diejenigen, die noch nicht mit dem nötigen Equipment ausgestattet waren, wurden in kürzester Zeit 1000 Notebooks sowie 2500 Monitore beschafft, sodass jeder Beschäftigte mit der nötigen Hardware ausgestattet wurde. „Wie gut, das funktioniert hat, mit relativ geringen Einbußen bei der Produktivität, hat uns im Vorstand sehr beeindruckt“, sagte Reuter. Er dankte den Beschäftigten zugleich für ihren Einsatz und ihre hohe Flexibilität. In diesen Tagen werden die Beschäftigten nach ihren Erfahrungen und Verbesserungsvorschlägen zur mobilen Arbeit befragt. „Mein Eindruck ist, dass die Akzeptanz des mobilen Arbeitens sehr gestiegen ist“, so Reuter.
VHV profitierte 2019 von guter Lage am Bau
Im zurückliegenden Geschäftsjahr erwirtschaftete der Komposit-Bereich erneut ein marktüberdurchschnittliches Vertrags- und Beitragswachstum. Als Spezialversicherer der Bauwirtschaft profitierte die VHV von ihrer ausgewiesenen Kompetenz bei einer unverändert starken Baukonjunktur.
Auch im insgesamt schwierigen Leben-Bereich konnte das Unternehmen seinen Vertragsbestand und seine Beitragseinnahmen weiter ausbauen und erzielte im Neugeschäft mit seinen Risikolebensversicherungen erneut ein deutliches Wachstum. Dabei trugen die effizienten Strukturen, die niedrigen Kostenquoten und eine hohe Kundenzufriedenheit zum guten Ergebnis bei.
Das Konzernergebnis betrug 277,3 Mio. Euro vor Steuern, nach Steuern und Substanz stärkenden Maßnahmen 191,8 Mio. Euro.
Standard & Poor’s bestätigte im Juni 2020 das Rating A+ mit stabilem Ausblick für die VHV Gruppe 2020 erneut. Ausschlaggebend für das Rating war insbesondere die Kapital- und Ertragsstärke der VHV Gruppe mit der Bestnote AAA.
Unsicherer Ausblick 2020
Erstmals gab die VHV keine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2020 ab: „Das erste Quartal 2020 ist bei der VHV Gruppe sehr positiv verlaufen. Die weitere Entwicklung der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen kann heute jedoch niemand seriös einschätzen. Die VHV Gruppe ist sehr gut aufgestellt, diesen Herausforderungen zu begegnen. Gemeinsam werden wir weiter alles dafür tun, den Vorsprung, den wir uns hart erarbeitet haben, auch in der digitalen Versicherungswelt und unter den sich abzeichnenden sehr schwierigen Marktbedingungen zu halten und weiter auszubauen“, betonte Uwe Reuter.