Umsatz und Gewinn von Continental sind im ersten Quartal dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Grund hierfür ist vor allem der durch das Coronavirus hervorgerufene Produktionsstopp in China und die damit verbundenen Auswirkungen.
So sank im Berichtszeitraum die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in China nach aktuellen Schätzungen um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Märkte in Europa (rund -20 Prozent) und Nordamerika (rund -10 Prozent) erwiesen sich als schwach. Weltweit verringerte sich die Automobilproduktion im Berichtszeitraum um rund 25 Prozent auf insgesamt 17,3 Millionen Stück. In absoluten Zahlen entspricht der Rückgang weltweit rund 5,7 Millionen weniger produzierten Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr.
Wie das hannoversche Technologieunternehmen bereits bei der Vorlage von Kennzahlen zum ersten Quartal am 27. April bekannt gegeben hatte, lag der Umsatz bei 9,8 Mrd. Euro (Q1 2019: 11 Mrd. Euro) und damit 10,9 Prozent unter dem Vorjahr. Das bereinigte EBIT ging auf 432 Millionen Euro zurück (Q1 2019: 884 Millionen Euro) und fiel damit rund halb so hoch aus wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Das zweite Quartal wird für Continental umsatz- und ertragsseitig voraussichtlich das schwächste Quartal des laufenden Geschäftsjahres werden. „Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden im zweiten Quartal noch deutlich spürbarer zu Buche schlagen. In normalen Zeiten erzielen wir drei Viertel unseres Umsatzes in Europa und Nordamerika. Beide Regionen sind jedoch seit Ende März stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, während sich die Automobilproduktion in China wieder stabilisiert“, sagte Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender von Continental.
Für das Gesamtjahr rechnet das DAX-Unternehmen damit, dass Umsatz und Ertrag deutlich hinter den Vorjahreswerten zurückbleiben.
Kostendisziplin weiter verstärkt, Free Cashflow positiv
Continental hat im ersten Quartal ihre Kostendisziplin nochmals verstärkt. Nicht dringend erforderliche Projekte und Investitionen werden bis auf Weiteres verschoben. Für das laufende Geschäftsjahr strebt das Unternehmen an, seine Investitionen um mindestens 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu senken. Das Kostenmanagement zeigte im Free Cashflow vor Akquisitionen und Carve-out Effekten bereits positive Wirkung: Er lag im ersten Quartal bei 59 Millionen Euro und übertraf damit den Vorjahreswert (-580 Millionen Euro) deutlich. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen im ersten Quartal bei 913 Millionen Euro.
„Bilanziell ist Continental mit einer Liquidität von 6,8 Mrd. Euro sehr gut aufgestellt. Wir stehen auf einer soliden Basis, sind unabhängig und voll handlungsfähig, trotz der herausfordernden Situation weltweit,“ unterstrich Degenhart.
Unabhängig von den derzeitigen Marktgegebenheiten treibt Continental das Strukturprogramm „Transformation 2019 – 2029“ und dessen Umsetzung konsequent weiter voran. Wie Anfang März angekündigt, werden derzeit angesichts der sich zunehmend und möglicherweise mittelfristig verschlechternden Märkte weitere Maßnahmen geprüft. Diese wird Continental zu gegebener Zeit kommunizieren.