+++ Aktualisiert: Am 21. April hat die Hannover Rück ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückgenommen +++

Die Hannover Rück Versicherung ist im Geschäftsjahr 2019 deutlich gewachsen und hat ihr Nettokonzernergebnis um 21,2 Prozent gesteigert. „Wir blicken auf eine sehr zufriedenstellende Geschäftsentwicklung im Jahr 2019 zurück“, sagte Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück bei der Bilanzpressekonferenz am 11. März in Hannover.

„Wir haben ein Rekordergebnis erzielt und damit unsere Ertragskraft erneut unter Beweis gestellt, obwohl 2019 abermals ein relativ schadenreiches Jahr war“, so Henchoz.

Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen die Dividende für 2019 anzuheben. Diese soll insgesamt 5,50 Euro je Aktie (5,25 Euro je Aktie bislang) betragen. Sie setzt sich aus einer erhöhten Basisdividende von 4,00 Euro (3,75 Euro bislang) je Aktie und einer unveränderten Sonderdividende von 1,50 Euro je Aktie zusammen.

Gewinnwachstum übertrifft Steigerung der Prämie
Dank ihrer Positionierung als einer der größten und finanzstärksten Rückversicherer weltweit konnte die Hannover Rück – trotz eines weiterhin herausfordernden Marktumfelds – erneut attraktive Geschäftschancen nutzen. Vor diesem Hintergrund erhöhte sich das Bruttoprämienvolumen deutlich um 17,8 Prozent auf 22,6 Mrd. Euro (19,2 Mrd. Euro); währungskursbereinigt wäre es um 15,2 Prozent gewachsen.

Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 16,1 Prozent auf 1.853,2 Mio. Euro (1.596,6 Mio. Euro). Begünstigt wurde dies durch ein erneut verbessertes Kapitalanlageergebnis sowie durch die gute unterliegende Qualität des Geschäfts sowohl in der Schaden- als auch in der Personen-Rückversicherung. Der Nettokonzerngewinn erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 21,2 Prozent auf 1.284,2 Mio. Euro (1.059,5 Mio. Euro). Damit hat die Hannover Rück die im dritten Quartal von ursprünglich rund 1,1 Mrd. Euro auf mehr als 1,25 Mrd. Euro angehobene Konzerngewinnprognose noch einmal leicht übertroffen. Das Ergebnis je Aktie betrug 10,65 Euro (8,79 Euro).

Schaden-Rückversicherung: Großschäden reduzieren Ergebnis
Die Hannover Rück konnte in den unterjährigen Vertragserneuerungsrunden erstmals wieder eine breiter angelegte Verbesserung bei Preisen und Konditionen für Rückversicherungsschutz feststellen und profitable Geschäftsmöglichkeiten nutzen.

Das Bruttoprämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung stieg um 23,4 Prozent auf 14,8 Mrd. Euro(12,0 Mrd. Euro). Bei konstanten Währungskursen hätte der Zuwachs 20,4 Prozent betragen. Dieses Wachstum lag deutlich über den Erwartungen.

Nach den hohen Schäden der Jahre 2017 und 2018 verzeichnete die Hannover Rück auch im Geschäftsjahr 2019 signifikante Großschäden. Größter Schaden war Hurrikan „Dorian“ mit einer Nettobelastung von 194,7 Mio. Euro. Zudem schlugen die Taifune „Hagibis“ mit 183,8 Mio. Euro und „Faxai“ mit 83,8 Mio. Euro zu Buche. Für die Insolvenz des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook wurden 85,7 Mio. Euro veranschlagt. Insgesamt lag die Netto-Großschadenbelastung 2019 bei 956,1 Mio. Euro (849,8 Mio. Euro) und überschritt damit das vorgesehene Großschadenbudget von 875 Mio. Euro für das Gesamtjahr.

Die kombinierte Schaden-Kostenquote verschlechterte sich auf 98,2 Prozent (96,5 Prozent) und lag damit über dem Zielwert von maximal 97 Prozent. Gründe hierfür waren neben den hohen Schäden des Geschäftsjahres auch Nachmeldungen für Vorjahresschäden.

Personen-Rückversicherung: Sehr erfreulicher Ergebnisanstieg
„Wir blicken auf eine hervorragende Entwicklung unserer Personen-Rückversicherung zurück. Wir haben wie angekündigt ein deutlich verbessertes Ergebnis erzielt“, sagte Henchoz. „Gleichzeitig profitieren wir von zusätzlichen Geschäftschancen für kapitalstarke Rückversicherer, etwa im Bereich Financial Solutions, wo wir unseren Kunden individuelle Rückversicherungslösungen zur Verbesserung ihrer Solvenz-, Liquiditäts- und Kapitalsituation anbieten.“

Das Bruttoprämienvolumen in der Personen-Rückversicherung stieg gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro (7,2 Mrd. Euro).

Begünstigt durch einen Einmalertrag in den Kapitalanlagen sowie den Wegfall von Einmalbelastungen im US-Mortalitätsbestandsgeschäft verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) auf 569,9 Mio. Euro (275,9 Mio. Euro).

Kapitalanlagen: Renditeziele übertroffen
Im Jahr 2019 sind die Zinsen in vielen Währungsräumen noch einmal deutlich gesunken. Dies führte zu einem beträchtlichen Anstieg der stillen Reserven auf festverzinsliche Wertpapiere. Zusammen mit einem positiven operativen Cashflow und der Begebung einer Nachrang-Anleihe führte dies zu einem Wachstum der selbstverwalteten Kapitalanlagen der Hannover Rück von 12,9 Prozent auf 47,6 Mrd. Euro (42,2 Mrd. Euro).

Die Hannover Rück konnte ihre sehr solide Eigenkapitalposition im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter ausbauen. Das Eigenkapital der Aktionäre der Hannover Rück SE erhöhte sich zum 31. Dezember 2019 um 20,0 Prozent auf 10,5 Mrd. Euro (8,8 Mrd. Euro). Da der Anstieg des Nettokonzerngewinns die deutliche Steigerung des Eigenkapitals übertraf, verbesserte sich die Eigenkapitalrendite auf 13,3 Prozent (12,2 %) und lag damit deutlich über dem Mindestziel von 9,3 Prozent. Damit notiert die Eigenkapitalrendite der Hannover Rück das elfte Jahr in Folge im zweistelligen Bereich.

Ausblick 2020: Konzernüberschuss von rund 1,2 Mrd. Euro
„Die positiven Impulse der Vertragserneuerung zum 1. Januar sollten sich im weiteren Jahresverlauf noch verstärken“, sagte Henchoz. „Dies wird sich in einer weiteren Verbesserung von Preisen und Konditionen für finanzstarke Rückversicherer niederschlagen, was mich zuversichtlich für das Erreichen unserer Ziele für das laufende Geschäftsjahr stimmt.“

Aktuell rechnet die Hannover Rück nicht mit nennenswerten Auswirkungen durch das Corona-Virus auf die eigene Geschäftsentwicklung.

Für 2020 erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse ein Wachstum der Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft von rund 5 Prozent. Das Nettokonzernergebnis sollte einen Betrag von rund 1,2 Mrd. Euro erreichen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 975 Mio. Euro übersteigt und es zu keinen außergewöhnlich negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Die Hannover Rück ist mit einem Bruttoprämienvolumen von mehr als 22 Mrd. Euro der drittgrößte Rückversicherer der Welt. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten.

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