Kein Licht am Ende des Tunnels, mit dieser düsteren Konjunkturprognose für 2020 für die niedersächsische Metall- und Elektroindustrie, den Maschinenbau und die Automobilindustrie schließt der Branchenverband Niedersachsenmetall im Januar den Reigen der Konjunkturausblicke im Land ab.
„Unsere Industrie befindet sich in der Rezession“, sagte Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Gemeinschaft der Arbeitgeberverbände. Die aktuelle Lage werde nach einer aktuellen Umfrage unter ihren Mitgliedsbetrieben von über der Hälfte der Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie als schlecht beurteilt, und die Mehrheit aller Unternehmen erwarte eine weitere Verschlechterung der Auftragslage im ersten Halbjahr 2020. Die Automobilkrise fresse sich in der Industrie weiter durch, so Schmidt. Solche Umfragewerte in der Industrie habe es zuletzt im Zuge der Finanzkrise vor elf Jahren gegeben.
Der Branchenverband rechnet in der Metall- und Elektroindustrie mit Einbrüchen bei den Investitionsplanungen, etwa bei 80 Prozent der Automobilzulieferer, die ihre Investitionsbudgets in diesem Jahr streichen oder kürzen, einen deutlichen Anstieg der Planung von Kurzarbeit in der Industrie im nächsten Halbjahr und insbesondere im Autosektor durch das Zusammenwirken von Nachfragerückgang und Strukturwandel einen Personalabbau.
„Wir werden es 2020 mit schwächeren Märkten zu tun haben“, ist sich Schmidt sicher. Zwar gebe es leichte Entspannungen, etwa im Handelskonflikt USA und China, die Belastung durch den in Kürze anstehenden Brexit etwa für den niedersächsischen Maschinenbau werde aber stark unterschätzt.
Für den Hauptgeschäftsführer der niedersächsischen Industriearbeitgeberverbände sei jetzt die Politik mit pragmatischen Lösungen gefordert: Mit einer Wiedereinführung der degressiven Abschreibung, um kurzfristig die Liquidität und Investitionskraft der Unternehmen zu stärken. Mit Sonderregeln und Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld in Anlehnung an das Modell von 2009. Und nicht zuletzt mit der vollständigen Abschaffung des Solidaritätszuschlags, als Hebel für die Förderung privater Investitionen.