Trotz der Einbußen in Folge des Flugverbots der 737-Max hat sich die TUI Group mit der Bilanz des Geschäftsjahrs 2019 zufrieden gezeigt.

„Mit einem operativen Ergebnis in Höhe von 893 Mio. Euro hat die TUI Group das Geschäftsjahr 2019 erfolgreich abgeschlossen. TUI zeigt auch in einem für die Touristik-Industrie schwierigen Jahr operative Stärke, eine solide Bilanz und Wachstum bei den Kerngeschäften Hotels und Kreuzfahrten“, erklärte Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen am 11. Dezember in Hannover. Ohne die Belastung durch das Flugverbot wäre das bereinigte EBITA mit 1,186 Mrd. Euro auf dem sehr hohen Vorjahreswert ausgewiesen worden, dem besten Ergebnis in der Unternehmensgeschichte. Aufgrund des seit März 2019 bestehenden Flugverbots der 737-Max lag das bereinigte Ergebnis mit 893 Mio. Euro aber wie erwartet und wie im Verlauf des Geschäftsjahres angekündigt um 25,6 Prozent unter dem Vorjahr (1,183 Mrd. Euro).

Das Kerngeschäft Urlaubserlebnisse mit Hotels, Kreuzfahrten und Aktivitäten in den Destinationen entwickelte sich dabei erneut stark und steigerte das bereinigte Ergebnis. Es macht heute rund 74 Prozent am Ergebnis der TUI aus. Der Bereich Märkte & Airlines mit den traditionellen Reiseveranstaltern befand sich dagegen weiter in einem sehr herausfordernden Markt- und Wettbewerbsumfeld. Neben dem Flugverbot für die 737-Max sorgten auch die Unsicherheit durch den Brexit, die Überkapazitäten im europäischen Flugmarkt und ein verändertes Buchungsverhalten bei klassischen Veranstalterreisen für Herausforderungen. „Wir haben den Konzern in den letzten fünf Jahren erfolgreich umgebaut. TUI ist kapitalstark, wirtschaftlich solide und hat seit 2014 massiv in Hotels, Kreuzfahrten und neue digitale Geschäftsfelder investiert. Die zweite Stufe der Transformation, hin zum Digitalunternehmen, wird das Unternehmen deutlich stärker verändern als alle Schritte der letzten fünf Jahre. Strategie, Investitionen und die neue Dividendenpolitik sind aufeinander abgestimmt“, sagte Joussen.

Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet der Vorstand eine Steigerung des bereinigten EBIT auf einen Wert etwa zwischen 950 Mio. Euro und 1,05 Mrd. Euro. Der Zielkorridor enthält Kosten in Höhe von etwa 130 Mio. Euro infolge des Flugverbots für die 737-Max, basierend auf der Annahme, dass der Flugzeugtyp bis Ende April 2020 wieder in Dienst gestellt werden kann. Sollte das Flugverbot bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020 anhalten, werden zusätzliche Kosten in Höhe von ungefähr 220-270 Mio. Euro erwartet. Im Ausblick sind Entschädigungen von Boeing jeglicher Art nicht enthalten.

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