Die Deutsche Messe AG hat ihre Zielgrößen 2019 bei Umsatz und Ergebnis übertroffen. Vor allem die großen Messen am Standort Hannover sind besser gelaufen als geplant.
Mit einem Umsatz und einem Ergebnis über Plan, elf neuen Veranstaltungen am Standort Hannover, einem wachsenden Auslandsgeschäft und einem klaren Transformationskurs blickt die Deutsche Messe auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. „Wir werden 2019 voraussichtlich mit einem Umsatz von 355 Millionen Euro und einem Ergebnis von 14 Millionen Euro schließen und übertreffen deutlich unsere ursprüngliche Planung“, so Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe, am Rande der gestrigen Aufsichtsratssitzung. Der Konzernumsatz liegt damit rund 8 Mio. Euro über dem Planwert von 347 Mio. Euro, das Ergebnis rund 4 Mio. Euro über dem Planwert von 10 Mio. Euro.
Als Gründe für das Ergebnis nennt die Messe die positiven Entwicklungen der Großmessen in Hannover, die alle besser gelaufen seien als geplant, sowie der Erfolg der Veranstaltungen im Ausland und dort insbesondere in China. Für 2020 plant die Deutsche Messe einen Umsatz von 329 Mio. Euro und ein Ergebnis von 3 Mio. Euro. 2018 – das sich als „gerades“ Geschäftsjahr mit turnusgemäß weniger Messen als Vergleichsjahr anbietet – hatte das Unternehmen einen Umsatz von 310 Mio. Euro und ein Ergebnis von 600 000 Euro erzielt.
Strategisch sieht die Deutsche Messe drei wesentliche Handlungsfelder: Kerngeschäft, Neugeschäft und Digitalisierung. Das Hannover-Neugeschäft ist im aktuellen Jahr um elf Veranstaltungen (davon feiern sieben in 2020 Premiere) gewachsen: 5G CMM Expo, Clean Transport, Game Session XXL, Halal Hannover, LightCon, Micromobility Expo, Paxus, PS Days, Steam & Smoke Hannover, Techtide und Twenty2X. Im Ausland sind insgesamt zwölf neue Veranstaltungen ausgerufen worden, darunter eine Domotex USA und eine Interschutz USA. Mit der Premiere der Industrial Transformation Mexico im Oktober ist es gelungen, die neue Messemarke „Industrial Transformation“ auch in Mittelamerika zu positionieren.
Mit den internationalen Leitmessen in Hannover und weltweit entwickelt sich das Handlungsfeld „Kerngeschäft“ positiv. So haben etwa Domotex, Liga und Hannover Messe höhere Umsätze und Ergebnisse erzielt als die Vorveranstaltungen.
Das dritte Handlungsfeld „Digitalisierung“ steht für neue, digitale Produkte und für die Steigerung der digitalen Reichweite der Großveranstaltungen. Darüber hinaus bildet es die Basis für den gesamten Transformationskurs des Unternehmens. Als Beispiel für ein digitales Produkt wurde zur Hannover Messe erstmals ein anonymes Besuchertracking eingeführt, anhand dessen Besucherströme analysiert und Aussteller entsprechende Rückschlüsse auf Interessen und Aufmerksamkeit der Besucher ziehen konnten.
Im Kontext von 5G sind für 2020 Investitionen von bis zu zehn Mio. Euro geplant. Ziel ist unter anderem, eine private 5G-Lizenz zu beantragen (Campuslizenz). Damit hätte die Deutsche Messe ein Alleinstellungsmerkmal im weltweiten Messekontext und könnte Lösungen im Bereich Smart City, New Mobility, Smart Logistics und IIoT, Industry 4.0 sowie Connected Industry abbilden. „Die Weiterentwicklung des Messegeländes zum Smart Venue bedeutet eine qualitative Erweiterung des Geschäftsmodells und sorgt für neue Umsatzpotenziale bei der Deutschen Messe. Dazu haben wir im Aufsichtsrat heute die Weichen gestellt“, resümiert Köckler.
Für 2020 sieht sich die Deutsche Messe gut aufgestellt: „Wir haben die Deutsche Messe in den vergangenen zwei Jahren konsequent entlang der Unternehmensstrategie weiterentwickelt, gehen neue Messethemen mit hoher Geschwindigkeit an, wachsen im In- und Ausland und setzen im Digitalbereich auf den wichtigen Mix aus Innovation und Geschwindigkeit.“