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Digitalisierung ändert alles? Manches lässt sich dann doch nicht so leicht aus den Angeln heben.
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Fast überrascht schienen manche in dieser Woche darüber zu sein, dass Smartphones sich nicht mehr wie von selbst verkaufen. Zwar haben die Preise zuletzt nochmal Höhen erreicht, die sich viele noch vor wenigen Jahren kaum vorstellen konnten. Aber werden sich auch künftig noch nächtliche Schlangen bilden vor den Ausgabestellen des neuesten Modells einer designorientierten Handy-Marke?

An dieser Stelle greifen wir ja gerne mal auf Filmklassiker zurück: Es konnte nicht ewig gehen, lautet eine ikonische Zeile aus dem 80er-Jahre-Kultstreifen Highlander. Und das ist aus Sicht der Ökonomie eigentlich immer so. Als Volkswirt vertraut man Joseph Schumpeter und seiner Idee der schöpferischen Zerstörung: Pioniere schaffen etwas Neues, sie profitieren, indem sie alte Strukturen zerstören. Aber ihr Vorsprung geht dahin, sie werden eingeholt: Smartphones ähneln sich mittlerweile in Aussehen und Funktion. Und das, was die jeweils nächste Generation an neuem technischen Funktionen bringt, unterscheidet sich immer weniger von ihren Vorgängern. Gedanklich ist man da schnell bei Hermann Heinrich Gossen, der das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen entdeckte. Okay, die Geschichte mit den Smartphones passt da nicht ganz, es ist höchstens eine Analogie: Wenn man schon alles hat, wird der Hunger auf den nächsten kleinen Happen geringer. Und so werden Smartphones immer länger genutzt.

Es ist keine neue Erkenntnis, lohnt jedoch, festgehalten zu werden: Auch im digitalen Zeitalter gelten fundamentale Gesetze weiter. Aber auf Schumpeter ist Verlass: Vielleicht bringt ja 5G die nächste Welle schöpferischer Zerstörung. Dann geht es von vorne los. Das ist, was die Märkte antreibt, was die auf ihnen basierenden Wirtschaftssysteme erfolgreich macht und manchmal auch erschreckend. pm

Ursprünglich als Wirtschaftspolitisches Streiflicht, später in einer eigenen Rubrik „Streiflichter“: Glossen begleiten die Niedersächsische Wirtschaft von Anfang an und hatten schon in Vorgänger-Publikationen ihren Platz. An dieser Stelle finden Sie jeden Freitag eine Glosse in dieser Tradition.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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