Die Expert-Gruppe aus Langenhagen will mit neuen Services rund ums Handy, einem an veränderte Konsumgewohnheiten angepassten Sortiment und online punkten.

 

Die Expert SE hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/2019 (April 2018 bis März 2019) einen Innenumsatz von 2,14 Mrd. Euro erzielt. Damit blieb der Langenhagener Elektronikhändlerverbund, in dem sich 211 Gesellschafter aus dem Bundesgebiet zusammengeschlossen haben, leicht unter dem Vorjahreswert (2,15 Mrd. Euro). Für die gesamte Branche sei das Jahr nicht so verlaufen wie man sich dies gewünscht habe, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Müller Anfang Juli vor der Presse. Konsumfreudigkeit und Nachfrage seien im WM-Jahr hinter den großen Erwartungen zurückgeblieben. Unter dem Strich blieb jedoch ein Gewinn von 5,9 Mio. Euro – fast doppelt so viel als im Vorjahr.

In Zukunft will Expert mit neuen Services, Angeboten für junge Zielgruppen und online punkten. Dazu hat die Gruppe alle Dienstleistungen in einem Bereich zusammengeführt und Anfang des Jahres neue Services rund um das Smartphone eingeführt. Damit wolle sich Expert „vom Rest der Welt hervorheben“, so Frank Harder, seit Dezember Vorstand für Vertrieb, Marketing und E-Commerce. Mehr als 100 der insgesamt 275 Fachmärkte bieten bereits einen Altgeräte-Ankauf und Daten-Management für Smartphones und Tablets an; diese Dienstleistungen sollen bis Herbst an etwa doppelt so vielen Standorten erhältlich sein. Darüber hinaus läuft aktuell ein Pilotprojekt zur Sofortreparatur bei Smartphones. Diesen Service soll es perspektivisch an allen Standorten geben. Dabei will Expert auch auf bereits etablierte Dienstleister zurückgreifen. „Da, wo der Jugendliche das erste Mal das Smartphone bekommt, müssen wir einsteigen“, so Harder. Um die jungen Kunden frühzeitig an Expert zu binden, bietet das Unternehmen außerdem seit 1. Juli mit Mobilcom-Debitel einen Einstiegstarif an.

Weitere Wachstumschancen sieht Expert im Bereich Gaming – hundert Standorte wurden in diesem Bereich bereits umgebaut – und E-Mobility – hier will Expert noch die Weichenstellungen abwarten, bevor E-Scooter und Co. in die Läden kommen.

Seit November ist Expert mit einem zentralen Online-Shop präsent, der die lokalen Online-Shops der Händler ergänzt. In den kommenden zwei bis zweieinhalb Jahren soll dort ein Umsatz von 200 Mio. Euro – das wären acht Prozent des Gesamtumsatzes – erzielt werden.

Ende 2018 hat Expert die Kampagne „Extra persönlich statt gewöhnlich“ gestartet, die die Mitarbeiter und deren Engagement in den Mittelpunkt rückt. Davor hatte Expert ein mehrstufiges Qualifizierungs- und Weiterbildungskonzept entwickelt, das auf die Funktionen der Mitarbeiter in den Fachmärkten zugeschnitten ist. Die Angebote werden in der hauseigenen Akademie angeboten und sind für alle Gesellschafter offen.

In unmittelbarerer Nähe der Zentrale baut Expert ab Herbst ein neues Logistikzentrum, das 2021 in Betrieb genommen werden soll. Und ab 2021 kommt Expert einem Wunsch der Hersteller nach: Dann wollen Expert und Euronics ihre Frühjahrsmessen gemeinsam abhalten, Veranstalter soll die Messe Berlin sein.

Die Marke Expert ist in 21 Ländern vertreten. Die Landesgesellschaften sind in der 1967 gegründeten Expert International mit Sitz in Zürich zusammengeschlossen. 2018 erwirtschafteten die Mitglieder der Expert International einen Gesamtumsatz von mehr als 15 Mrd. Euro.

 

 

.

Jetzt Artikel teilen!