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Die Konjunktur nicht schlechter reden, als sie ist: Mit diesem Satz bewegte IHKN-Hauptgeschäftsführer Dr. Horst Schrage mitten im Spannungsfeld zwischen Analyse und Beschwörung. Unterschiedliche Signale aus der Wirtschaft halten sich derzeit die Waage. Das zeigte die aktuelle IHKN-Konjunkturumfrage.
[/vc_column_text][vc_column_text]Die Frage hat etwas Philosophisches: Was ist gut, was schlecht? Aber das zu fragen liegt angesichts der aktuellen Konjunkturumfrage der niedersächsische Industrie- und Handelskammer nahe. Zum fünften Mal in Folge fiel der IHK-Konjunkturklimaindikator, im ersten Quartal 2019 um weitere zwei Punkte auf 110. In den Vorquartalen war der Indikator, die Messgröße für die Wirtschaftslage im Land, um jeweils vier Punkte gesunken. Diese etwas sanftere Abwärtsbewegung sieht IHKN-Hauptgeschäftsführer Schrage immerhin als Anzeichen einer Konsolidierung.

Sucht man nach den Gründen für diese Entwicklung, landet man schnell beim Export. Der fällt als Wachstumsfaktor aus, so die IHKN. Schrage sprach von Rückschlägen beim Auslandsgeschäft der Unternehmen. Zwar sieht er eine Atempause durch den Brexit-Aufschub und eine derzeit moderatere US-Handelspolitik. Aber während der Brexit schon in die Exporterwartungen der Unternehmen eingepreist sei, blieben die USA unberechenbar, machte Schrage deutlich. Die Exporterwartungen der niedersächsischen Unternehmen sind in den vergangenen beiden Jahren geradezu abgestürzt.

Die Auslandsschwäche kommt als erstes in der Industrie an. „Unsere Wirtschaft stagniert“, sagte Schrage, er hat damit aber vor allem die Industrie im Blick. Die gute Nachricht: Sie stagniert, aber sie schrumpft nicht – eine Rezession ist nicht zu befürchten, so der IHKN-Hauptgeschäftsführer. Auch in der Industrie sieht er stabilisierende Faktoren: Der Auftragsbestand sei, wenn auch gesunken, noch komfortabel. Auch die Investitionspläne nannte Schrage noch zufriedenstellend, wenn auch durch Vorsicht bestimmt: Wesentliche Motive für Investitionen sind Ersatz und Rationalisierung, das Ziel einer Kapazitätserweiterung sinkt dagegen ab.

Erweitert man den Blick über die Industrie hinaus, hellt sich die Einschätzung auf und liefert ausgleichende Gegengewichte: „Ansonsten solide“, so das Fazit der IHKN-Konjunkturumfrage. Das gilt insbesondere für die Bauwirtschaft, die am Anschlag arbeitet und die den Fachkräftemangel – der von den niedersächsischen Unternehmen unverändert als höchstes Wachstumsrisiko eingestuft wird – entsprechend massiv spürt. Auch aus dem Handel kommen fast überraschend positive Signale, und zwar auch aus dem stationären: Erfolge bei der Positionierung gegenüber dem Online-Handel in einzelnen Bereichen wie etwa Textil und Bekleidung oder Möbel, insgesamt aber die steigenden Einkommen und die damit verbundene stärkere Nachfrage sind dafür aus IHKN-Sicht ausschlaggebend.

Insgesamt verwies Schrage bei der Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Situation in Niedersachen auf den mit 33 Prozent nach wie vor hohen Anteil von Unternehmen, die ihre Geschäftslage mit gut beurteilen (Vorquartal: 39 %). Der Konjunkturexperte warnte gleich mehrmals vor Schwarzmalerei: „Von Krise wollen und können wir nicht reden, das geben die Zahlen auch nicht her“, betonte er. Und: „Kein Platz für Krisengerede und Aktionismus.“ Gleichwohl rief der die Verantwortlichen der öffentlichen Haushalte dazu auf, sich auf weniger stark sprudelnde Steuerquellen einzurichten – ohne natürlich auf Zukunftsinvestitionen beispielsweise in der Infrastruktur zu verzichten.

Vor diesem Hintergrund halten die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern halten an ihrer Wachstumsprognose von 1 Prozent für 2019 fest, Schrage fügte allerdings ein „maximal“ hinzu. Auch die Anfang des Jahres genannte Zahl von 40.000 neuen Stellen in Niedersachsen kassierte Schrage nicht: Man müsse erst den Sommer abwarten, dann erst sei eine genaue Einschätzung möglich. Bis dahin gilt auf jeden Fall: Die Konjunktur nicht schlechter reden, als sie ist.[/vc_column_text][vc_column_text]Die Branchen (außer Industrie) im Überblick

Bauhauptgewerbe: Hohe Nachfrage, keine freien Kapazitäten

Großhandel: Positive Umsatz- und Geschäftserwartungen

Einzelhandel: Steigende Umsätze, auch im stationären Handel

Verkehrsgewerbe: Weniger Fracht und LKW-Maut trüben die Aussichten

Banken: Kreditgeschäft bleibt expansiv, Zinsen bleiben niedrig

Versicherungen: Starkes Neugeschäft udn rückläufige Schadenszahlungen

Dienstleister: Noch gut in Form, aber Wachstumstrend abgebremst

www.ihk-n.de[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_text_separator title=“Kontakt zum Autor“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

Klaus Pohlmann

[/vc_column_text][vc_column_text]Sie haben Fragen oder Anregungen?
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