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Zwischen November und Februar hat sich die Stimmung in niedersächsischen Unternehmen deutlich abgekühlt. Die Arbeitgeberverbände befürchten eine Stagnation.
[/vc_column_text][vc_column_text]Aus dem Blickwinkel der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie wird es 2019 nur zu einer Stagnation reichen. Das erklärte Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der niedersächsischen Arbeitgeberverbände, auf der Basis einer Doppelumfrage zur Konjunktur. Die Verbände haben sowohl im November als auch im Februar rund 900 Unternehmen befragt und einen deutlichen Stimmungsabschwung registriert.

In wesentlichen Bereichen – Auftragseingänge, Erwartungen für die Produktion, Mitarbeiterentwicklung und Investitionspläne – haben sich die Umfrageergebnisse über den Jahreswechsel hinweg innerhalb kurzer Zeit teilweise sprunghaft nach unten bewegt. In diesem Ausmaß habe man das seit acht Jahren nicht beobachtet, so Schmidt. Besonders betonte er den Einbruch bei den geplanten Investitionen: Von November bis Februar sank der Anteil der Unternehmen, die mehr investieren wollen, von 38 auf 31 Prozent. Und nur noch 29 Prozent der Investitionen werden mit dem Ziel geplant, die Kapazitäten zu erweitern. Im November waren es noch 49 Prozent. Den Unternehmen geht es jetzt in der Mehrheit um Ersatzinvestitionen. Die Bereitschaft, die eigenen Produktionskapazitäten zu erweitern, sei regelrecht eingebrochen, sagte Schmidt.

Dabei geht die Null-Wachstumsprognose von der aktuellen Situation aus. Bei außenwirtschaftlichen Turbulenzen hält Schmidt auch ein Minus für möglich. Die Prognosen der anderen beiden Konjunkturbeobachter in Niedersachsen, Nord/LB sowie Industrie- und Handelskammern, hatten vor wenigen Wochen noch etwas optimistischer geklungen: Die Landesbank-Volkswirte erwarteten auf Basis der gesamten Wirtschaft in Niedersachsen ein Plus von 0,8 Prozent, und auf Basis ihrer Konjunkturumfrage leitete die IHK ein Wachstum von bis zum 1 Prozent ab. Beide Prognosen standen aber ebenfalls unter dem Vorbehalt, dass sich insbesondere im Außenhandel keine neuen Probleme ergeben, und spiegeln beide auch die Lage zum Jahresende 2018 wider.

Laut Umfrage der Arbeitgeber sehen die Unternehmen im Ausland vor allem Risiken in Handelskonflikten, insbesondere zwischen den USA und China. Auch die sich zwischenzeitlich offenkundige Abkühlung des chinesischen Wirtschaftswachstums ist ein Thema, ebenso wie der Brexit und auch die Lage in Italien. Damit, so Volker Schmidt, sind vier der wichtigsten niedersächsischen Auslandsmärkte risikobehaftet.

Ganz oben auf der Problemliste steht aber der Fachkräftemangel, und zwar vor allem im Bereich der IT. Ein weiteres Risiko sehen die Unternehmen bei der Umsetzung der Energiewende. Ohnehin haben sich die Lohnstückkosten im Laufe des vergangenen Jahres bereits um mehr als 4 Prozent erhöht. Auch mit der Politik sind die Unternehmen keineswegs einverstanden: Über 90 Prozent der befragten Unternehmen kreuzten unter den Risiken „Politische Führungsschwäche“ an.

Besonders hob Schmidt die Lage der für Niedersachsen so bedeutenden Automobilindustrie hervor. Die Diskussion um den Diesel und die Grenzwerte und die Herausforderungen insbesondere bei der Umsetzung der Elektromobilität seien gewaltig, ein „Ritt auf der Rasierklinge“. Er sieht bereits ein verschärftes Kostenmanagement in den Großunternehmen und sieht vor allem die Automobilzulieferer im Feuer. Das könnte überspringen, machte Schmidt deutlich, und wies auf eine Ansteckungsgefahr für andere Branchen hin.[/vc_column_text][vc_separator][/vc_column][/vc_row]

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