Die Hannover Messe ist auch eine Robotik-Messe, sagen die Veranstalter. Auch? Vorab hat man eher den Eindruck, als seien Roboter allgegenwärtig. Zwar gibt es Spezialmessen, aber das Angebot in Hannover ist umfassend.
[/vc_column_text][vc_column_text]In sämtlichen Hallen Roboter, aus Sicht der Messe sind nahezu alle marktführenden und namhaften Unternehmen der Branche. Ob Industrieroboter, kollaborative Roboter oder fahrerlose Transportsysteme – sie sind das Symbol einer automatisierten Fertigung. Und die Zahlen steigen. Die International Federation of Robotics hat im vergangenen Herbst ihren aktuellen Report vorgelegt, mit den Zahlen für 2017: Danach wurden weltweit Industrieroboter im Wert von 16,2 Mrd. US-Dollar verkauft, ein Anstieg um 21 Prozent. Der weltweite Absatz erreichte einen Rekord von 381 000 ausgelieferten Einheiten – plus 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit stieg der Jahresabsatz von Industrie-Robotern zwischen 2013 und 2017 um 114 Prozent. Für 2018 erwarten die Experten eine weitere Zunahme um zehn Prozent auf über 420 000 verkaufte Einheiten, und 2021 sollen es dann über 630 000 werden.„Wir freuen uns auf eine starke Präsenz der Robotik in Hannover“, sagt Hubertus von Monschaw, der bei der Deutschen Messe AG für diesen Bereich zuständig ist. „Es gibt einige Rückkehrer und zahlreiche Standvergrößerungen. Die Top-Themen werden Cobots und Künstliche Intelligenz in der Robotik sein: Es ist hochspannend, was passiert, wenn die hochentwickelte Roboter-Technologie jetzt auf lernende Systeme trifft.“
Halle 17 der Hannover Messe hat sich in den vergangenen Jahren zum Robotik-Hotspot und dem zentralen Treffpunkt der Branche entwickelt. Dabei gibt es in Süddeutschland auch Spezialmessen für diesen Bereich. In Hannover vertreten sind in diesem April aber Namen wie Fanuc, Yaskawa, Stäubli, Universal Robots, Franka Emika, Denso, Yamaha, Mitsubishi, Kawasaki oder ABB. Einen Teil der komplett ausgebuchten Halle umfasst der Application Park, in dem 17 Unternehmen Innovationen rund um Robotik, Automation, Bildverarbeitung sowie Dienstleistungen und Softwarelösungen zeigen. In den Mobile Areas führen fahrerlose Transportsysteme ihr Können vor.[/vc_column_text][vc_single_image image=“6080″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“center“ onclick=“img_link_large“ img_link_target=“_blank“][vc_column_text]Zusammenarbeit Mensch – Maschine
Robotik, mobile Roboter sowie die Mensch-Maschine-Kollaboration sind außerdem wichtige Themen im Forum Automation, das erneut in Halle 14 organisiert wird. Gerade die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine gehört auch in das Messe-Leitthema Industrial Intelligence. Bei der Vorab-Pressekonferenz zur Hannover Messe fand Jürgen von Hollen Chef des dänischen Roboterherstellers Universal Robots A/S, markige Worte zur Rolle des Menschen in dieser Kooperation: An einem Wendepunkt wie derzeit mit rasanten Veränderungen in allen Bereichen – Wirtschaft, Technologie, Gesellschaft, Politik – seien selbst mittelfristige Prognosen unmöglich. Unsicherheit prägt die Lage und fordert schnelle Reaktionen, auch in Unternehmen: Flexibilität entscheidet, und die „kommt nicht vom Roboter“, sagte von Hollen. Der Mensch entscheidet, und der Roboter als Werkzeug sorgt dabei dafür, dass die Spielräume größer werden: Technologie soll Dinge möglich machen, so der Unternehmenschef.
Universal Robots, von Hollens Unternehmen, baut Cobots – Roboter, mit denen Menschen unmittelbar zusammenarbeiten können. Dass diese Zusammenarbeit gefahrlos ist, sieht von Hollen lediglich als unverzichtbare, notwendige Bedingung. Erst die leichte Bedienung ist aber nach seinen Worten der Schlüssel zur Nutzung des Werkzeugs Roboter. Damit liegt er exakt auf der Linie von Professor Sami Haddadin, der Anfang Januar beim Auftakt der IHK in Hannover über die Zukunft der Robotik gesprochen hatte. Die Perspektive einer „Lights-out“-Produktion ohne menschliche Arbeit nur mit Maschinen sieht Jürgen von Hollen nicht. Auch Jochen Köckler machte deutlich, dass für ihn der Mensch im Zentrum künftiger industrieller Produktion steht. Die Hannover Messe nimmt dazu den Kongress „Future of Work in industry“ ins Programm, der erstmals veranstaltet wird. Mit dabei: Der Philosoph und Publizist Richard David Precht.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]