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Dr. Horst Schrage, IHK Hannover, kommentiert:

[/vc_column_text][vc_column_text]Die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen in Niedersachsen ist nach wie vor gut und damit allen Unkenrufen zum Trotz besser als von vielen gedacht. Die niedersächsische Wirtschaft wird auch 2019 wachsen, wenn auch nicht mehr so dynamisch wie in den Vorjahren. Der wachsende Konsum und die Investitionen werden die Wirtschaft in diesem Jahr tragen. Der temporäre Einbruch der Autoindustrie im zweiten Halbjahr 2018 scheint überstanden, die Auftragseingänge in der Industrie zeigen wieder nach oben und der Beschäftigungsaufbau wird sich fortsetzen.

So weit, so gut, aber nicht alles sieht rosig aus. Die protektionistische US-Handelspolitik und – als dieser Kommentar geschrieben wurde jedenfalls – ein harter Brexit stehen nach wie vor im Raum, das Wirtschaftswachstum in China schwächt sich ab. Diese Faktoren wirken sich spürbar negativ auf die Erwartungen der Unternehmen aus. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der bei der Mehrzahl der Betriebe angekommen ist. Für viele Unternehmen ist dies bereits jetzt, noch bevor die Babyboomer ausscheiden, das größte Risiko für ihre Geschäftsentwicklung und dies wird sich in den kommenden Jahren noch drastisch verstärken.

Für viele Unternehmen wird der Markt in diesem Jahr enger, ihre Umsatz- und Margenerwartungen auch. In dieser Situation gilt es für die Wirtschafts- und Finanzpolitik rechtzeitig gegenzusteuern. Bürokratielasten und Regulierungen müssen rasch runtergefahren oder dürfen doch zumindest nicht weiter verschärft werden. Wenn uns an der mittelständischen Struktur unserer Wirtschaft gelegen ist, muss die Politik mit dem Bürokratieabbau ernst machen und nicht noch ständig neue Regulierungen draufsatteln. Hier gilt wie in der Finanzpolitik das Motto „weniger ist manchmal mehr“. Die öffentlichen Haushalte müssen sich darauf einstellen, dass die Steuereinnahmen nicht länger stärker steigen als die gesamtwirtschaftliche Leistung insgesamt. Vor allem die kommunalen Haushalte mit ihrer starken Abhängigkeit von der Gewerbesteuer könnten schon bald Probleme bekommen. Wieder einmal zeigt sich, dass konjunkturelle Steuermehreinnahmen nicht für eine solide Finanzierung zusätzlicher dauerhafter Aufgaben taugen. Ihr weiteres Anwachsen muss deshalb dringend begrenzt werden, wenn Neuverschuldungen auch in den nächsten Jahren vermieden werden sollen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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