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Moritz von Soden, Geschäftsführer von Bornemann Gewindetechnik aus Delligsen, ist vor wenigen Monaten in den Mittelstandsbeirat des Bundeswirtschaftsministers berufen worden.
[/vc_column_text][vc_column_text]Ein Anruf, eine Zusage und plötzlich war Moritz von Soden Mitglied des Mittelstandsbeirats des Bundeswirtschaftsministers. Der 42-jährige Geschäftsführer der Bornemann Gewindetechnik GmbH & Co. KG aus Delligsen gehört nun zu den 27 Unternehmen und Freiberuflern aus ganz Deutschland, die Minister Peter Altmaier beraten.

„Ich weiß bis heute nicht genau, wie die auf mich gekommen sind“, sagt von Soden selbst. Allerdings gibt es durchaus einen Anknüpfungspunkt: Als Mitglied des Beirats des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Hannover wurde der Unternehmer aus dem Leinebergland nämlich vor gut zwei Jahren zu einer Sitzung des Mittelstandsbeirats eingeladen, um einen Vortrag über das Thema Industrie 4.0 zu halten. „Vielleicht habe ich mit meinem kritischen Beitrag damals einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, vermutet von Soden, der den abstrakten Begriff nicht mag, weil er eher abschreckend auf viele Unternehmer wirke. „Man muss die Leute abholen und den Nutzen digitaler Lösungen zeigen“, ist der Unternehmer überzeugt. „Digitalisierung ist für mich gleichbedeutend mit Geschwindigkeit und Geschwindigkeit lässt sich durch nichts kompensieren, da verlorene Zeit nicht zurückgewonnen werden kann. Dies ist ein echter Wettbewerbsvorteil, der etwa in Asien massiv ausgebaut wird“, sagt von Soden, der gerade von einer Geschäftsreise aus China zurückgekehrt ist.

In seinem Unternehmen, das sich auf die Produktion von großen Trapezgewinden und komplexen Gewindespindeln spezialisiert hat, setzt er sowohl auf digitale und effiziente Prozesse, aber insbesondere auch auf seine 63 Mitarbeiter, ihr Engagement und Mitwirken, das er lobt und fördert. „Von ihnen kommen sehr gute Ideen, die schon zu vielen Verbesserungen geführt haben“. In diesem Jahr hat Bornemann mehr als 1 Mio. Euro in die Erweiterung einer Produktionshalle investiert und zwei neue Maschinen angeschafft. Stetiges Wachstum prägte die letzten Jahre, inzwischen liegt der Exportanteil bei etwa 35 Prozent. Aber auch Bornemann leidet am Mangel an qualifizierten Fachkräften. „Ich gehe seit Jahren in die Schulen, biete Praktika. Aber das reicht heute nicht mehr“, sagt von Soden. Der Geschäftsführer ist froh, gerade einen Ingenieur aus Venezuela gefunden zu haben. „Aber der bürokratische Aufwand dafür, das war Wahnsinn – und die Behörden arbeiten überhaupt nicht zusammen.“

Diese Kritik hat Moritz von Soden auch zum ersten Treffen des Mittelstandsbeirats Mitte September nach Berlin mitgenommen. Es war ein moderiertes Abendessen mit dem Bundeswirtschaftsminister. „Ich hatte den Eindruck, dass unsere Anliegen wirklich angekommen sind“. Der Minister habe sich sehr viel Zeit genommen und mit jedem Teilnehmer auch persönlich das Gespräch gesucht. „Wir haben zwei Stunden länger gemacht, als geplant“. Von Soden thematisierte unter anderem die Probleme bei der Beschäftigung von Menschen aus dem nicht-europäischen Ausland. Der Minister informierte über Zukunftsthemen wie etwa künstliche Intelligenz und erklärte wie die Regierung hier unterstützen will. Auch die Anliegen von zwei Unternehmen aus der Region nahm der 42-Jährige mit nach Berlin. Das ist für ihn selbstverständlich, allerdings ist bei den Sitzungen explizit seine persönliche Meinung gefragt. Als Mitglied des Beirats hat von Soden einen Ansprechpartner im Bundeswirtschaftsministerium. Wenn er mag, kann er mit anderen Mitgliedern des Gremiums auch eine Arbeitsgruppe bilden. Diese kann sich intensiv mit einem Thema befassen und die Ergebnisse in einer Resolution zusammenfassen.

Zwei Mal im Jahr trifft sich der „Beirat für Fragen des gewerblichen Mittelstandes und der Freien Berufe beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie“ in Berlin. Um die Anliegen und Sichtweisen kleiner und mittlerer Unternehmen zu vertreten, wurde der Mittelstandsbeirat bereits 1956 zur Zeit Ludwig Erhards gegründet. Neben Moritz von Soden gibt es mit Professor Dr. H.-Michael Korth von der Steuerberatungsgesellschaft Gensch, Korth & Coll. GmbH aus Hannover ein weiteres Mitglied aus der IHK-Region im Mittelstandsbeirat. Der Steuerberater gehörte dem Beirat bereits in der vergangenen Legislaturperiode an.[/vc_column_text][vc_separator][vc_column_text]DA MUSS WAS PASSIEREN – sagt Moritz von Soden, Bornemann Gewindetechnik

  1. Die Lehre muss wieder attraktiver werden. Das duale Ausbildungssystem, um das uns viele Länder beneiden, braucht mehr Anerkennung. Denn wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte.
  2. Um die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen, muss das Thema anders angegangen werden. Anstatt zu mahnen und zu drängen, müssen wir den Menschen die Ängste vor der Digitalisierung nehmen. Es braucht eine entspannte, proaktive Einstellung.
  3. Unternehmen sollten mehr Unterstützung erfahren, um Fachkräfte aus dem Ausland sowie Flüchtlinge schneller und unbürokratischer in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
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