[vc_row][vc_column][vc_column_text][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Am Ende dieser Woche gibt es noch immer kein anderes Thema als das Ende der Cebit. Sicher, da wären auch noch ein paar andere Dinge, aber irgendwie sind alle novembrig. Zwischen Fußball-Bundesligist Hannover 96 und der Liga gibt es Klärungsbedarf. Bei der Marienburg hat der neue Eigentümer, das Land Niedersachsen, erstmal eine Menge zu tun. Niedersachsens größte Bank hat zwar ganz positive Zwischenzahlen vorgelegt, aber der Kreis der Interessenten für einen Einstieg und damit die Zahl der Optionen ist zunächst mal kleiner geworden. Unter dem Strich keine sonderlich verheißungsvolle Woche für Hannover. Fußball, Bank, Burg – immerhin ist da alles noch im Fluss. Nur das Aus der Cebit ist endgültig.

Das aber kam krachend und war durch die ganze Republik zu hören. Und wenn früher Besucherrückgang und Bedeutungsverlust der Cebit gerne auch süffisant kommentiert wurden, blieb das diesmal aus. Tatsächlich herrschte Betroffenheit vor: In Deutschland ist es nicht gelungen, die einst wichtigste Veranstaltung der Digitalisierung in ihrer Bedeutung zu erhalten. Nein, sie überhaupt zu erhalten.

Tatsächlich hat das Cebit-Ende unglaublich viele Facetten. Hat sich die Messe nicht schnell genug angepasst? Das ist leicht gesagt, wenn man nur den Vorwurf in den Raum stellt, ohne zu sagen, wie das hätte aussehen sollen. Und: Das Aus für die Cebit kam nur kurze Zeit nach dem Rückschlag für die der großen amerikanischen Digitalkonzerne an den Aktienmärkten. Digitalisierung ist kein Selbstläufer (mehr), auch nicht für die US-Riesen. Vielleicht ist es das, was die Betroffenheit auslöst: Die Digitalisierung hat unglaubliche Erfolgsgeschichten geschrieben, aber sie hat auch die Kraft, alles wieder zu Fall zu bringen. Nichts ist sicher. Es ist eben nicht mehr so, dass man Fachwissen braucht, um digital mitzumischen. Die Generation, die sich vor 15 oder 20 Jahren zu alt für die Cebit und den ganzen Computerkram fühlte, ist heute per Smartphone selbstverständlich digital unterwegs. Nur als Beispiel. Gab es nicht auch die Perspektive, dass das ganze häusliche Entertainment über den PC laufen würde? Heute findet sich ein Stückchen PC in jedem neuem Fernseher, aber es ist ein Fernseher geblieben und kein Computer geworden.

Das gilt für alle anderen Bereiche auch. Die Digitalisierung ist omnipräsent und selbstverständlich, in Autos, Büros und in Fabriken. Und was neu ist, wird bei Autosalons gezeigt oder, im Fall der Industrie, auf der Hannover Messe. Auch die hat der Cebit ja Konkurrenz gemacht, es gab zunehmend Überschneidungen, und die passenden Cebit-Bereiche will die Deutsche Messe AG ja bei der Industrieausstellung weiterführen. Nur die Bürospezialmesse gibt es nicht, das war die Cebit, das Centrum für Büroautomation, Informationstechnologie und Telekommunikation. Das, was die Cebit groß gemacht hat, brachte sie jetzt zu Fall: Die Digitalisierung, die digitale Revolution, frisst ihre Kinder.

Damit erlischt ein digitaler Leuchtturm in Deutschland. Nixdorf hatte es nicht weit aus Paderborn zur Cebit. Es gibt auch Leute, die noch mit Siemens-Handys telefonieren. Aber noch stärker kratzt das Cebit-Aus am Standort Hannover. Und das in einer Woche, die ohnehin nicht gut lief.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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