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Die Industrie- und Handelskammern sehen in Konjunktur in Niedersachsen in einer sensiblen Phase: Eine stabile Lage mit komfortablem Auftragspolster in der Industrie, aber auch unübersehbare Warnsignale.
[/vc_column_text][vc_column_text]Atempause oder Wendepunkt im lang anhaltenden Wirtschaftsaufschwung? Endgültig beantworten will Dr. Horst Schrage diese Frage derzeit noch nicht. Klar ist für den Hauptgeschäftsführer der IHK Niedersachsen (IHKN) aber angesichts der aktuellen Konjunkturumfrage, dass es einige Warnsignale gibt.

Damit ist weniger die aktuelle Situation gerade in der niedersächsischen Automobilindustrie gemeint. Hier haben nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern im dritten Quartal die Impulse gefehlt, was zu einem Wachstumsdämpfer führte. IHKN-Hauptgeschäftsführer Schrage hofft aber, dass es sich dabei nur um eine vorübergehende Delle handelt. Die Zahlen der aktuellen Konjunkturumfrage, erreichnet aus den Antworten von rund 2000 Unternehmen, lassen aber weitere Anzeichen für eine künftig schwächere konjunkturelle Entwicklung erkennen. Da wäre der IHK-Konjunkturklimaindikator, der von Juli bis September um vier auf 116 Punkte und damit zum dritten Mal in Folge zurückging. Zwar liegt er weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt, aber der Abwärtstrend des Indikators wird begleitet von weiteren Aspekten. „Was uns richtig Sorge macht“, so Schrage, „ist die Entwicklung bei den Auftragseingängen der Industrie.“ Hier ist erstmals seit rund zwei Jahren der Anteil der Unternehmen, die eine negative Entwicklung bei den Auftragseingängen sehen, höher als derjenigen mit positivem Erwartung. Schrage sagte, dass ein solcher Schnittpunkt häufig Vorbote schwierigerer Entwicklungen gewesen sei: Ein Warnhinweis bei allerdings immer noch komfortablem Auftragsbestand in den Unternehmen.

Auch der Fachkräftemangel hat sich als Konjunkturrisiko nochmals verschärft. Für 62 Prozent der Unternehmen zählt fehlendes Personal inzwischen zu den größten Problemen, noch einmal deutlich mehr als im Vorjahr (54 %). Und jedes zweite Industrieunternehmen meldete Probleme bei der Besetzung offener Stellen. Das ist nicht nur ein drastischer Sprung gegenüber 2016, als dieser Wert 29 Prozent erreichte. Er liegt auch, wie der IHKN-Hauptgeschäftsführer betonte, erstmals über dem Schnitt aller Branchen (49 %). Bislang klagten vor allem andere Bereiche über Probleme bei der Stellenbesetzung, aber auch dort hat sich die Situation weiter verschlechtert, etwa im boomenden Baugewerbe, wo zwei Drittel über länger offen bleibende Stellen klagen, und im Verkehr (63 %). Und ein weiteres Risiko zeichnet sich ab: Hinter der Wirtschaftspolitik, die am zweithäufigsten genannt werden, liegen jetzt nach einem deutlichen Sprung die Energie- und Rohstoffpreise nahezu gleichauf mit den Arbeitskosten.

Großer Andrang bei der IHKN-Pressekonferenz in Hannover.

Neben solchen Warnsignalen gibt es allerdings auch positive Ergebnisse: Die aktuelle Geschäftslage wird von 39 Prozent der Unternehmen (Vorquartal: 45 %) als gut beurteilt, nur acht Prozent (Vorquartal 6 %) sind unzufrieden: Damit bleibt es bei der seit 2010 überdurchschnittlich guten Wirtschaftslage in Niedersachsen. Immerhin haben sich auch die Erwartungen der Unternehmen konsolidiert, was die künftige Geschäftslage angeht: Nach zwei Quartalen mit negativer Tendenz gab es keine nennenswerte weitere Verschlechterung. Grund dafür könnte neben dem weiterhin hohen Auftragsbestand in der Industrie auch die Erwartung an den Export sein: Hier hat sich die Perspektive etwas aufgehellt. Grund dafür, so Schrage, könnte die Einigung zwischen Kanada, Mexiko und den USA sein. Andere Handelsauseinandersetzungen dagegen machen sich dagegen noch nicht bemerkbar, ebenso wenig wie ein drohender harter Brexit.

Die Industrie- und Handelskammern bleiben entsprechend bei ihrer Wachstumsprognose für 2018 vom Jahresbeginn, die in einem Korridor von 1,7 bis 1,9 Prozent liegt. Andere Beobachter näherten sich diesen Werten jetzt ja auch an, sagte Schrage. Die Frage, ob die aktuell sensible Lage der Konjunktur in Niedersachsen eine Atempause oder ein Wendepunkt ist, will der Hauptgeschäftsführer allerdings frühestens zum Anfang nächsten Jahres beantworten.[/vc_column_text][vc_column_text]

Die Branchen (außer Industrie) im Überblick

Bauhauptgewerbe: Kapazitätsengpässe und steigende Preise

Großhandel: Steigende Umsatzerwartungen

Einzelhandel: Zufriedenstellende Geschäftslage, leicht verbessere Erwartungen

Verkehrsgewerbe: Maut auf Bundesstraßen trübt die Stimmung

Banken: Kreditgeschäft bei Firmen- und Privatkunden expansiv

Versicherungen: Steigende Schadensanzahl und Zahlungen

Dienstleister: Umsätze und Auftragseingänge steigen

 

www.n-ihk.de[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_text_separator title=“Kontakt zum Autor“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

Klaus Pohlmann

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