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Sie treffen sich in Stuhr immer am zweiten Mittwoch im Monat. Zieh ihrer Mission: Die hohe Abrrecherquote unter den Auszubildenden zu sehen. Zehn Frauen und Männer unterstützen ehrenamtlich junge Menschen in der schulischen Berufsausbildung. Fida heißt ihre Initiative.
[/vc_column_text][vc_column_text]Fida steht für „Fit in der Ausbildung“ und ist ein Projekt der Bürgerstiftung Stuhr, unterstützt von der IHK Hannover, der Kreishandwerkerschaft Diepholz/Nienburg und den Berufsbildenden Schulen Syke. „Der große Aufwand zu Beginn, im Oktober 2014, hat sich unbedingt gelohnt“, versichert Thomas Schaumlöffel von der Bürgerstiftung. Seit Gründung von Fida wurden bereits mehr als 60 Azubis unterstützt. Aktiv wirken derzeit in dem Projekt zwölf Ehrenamtliche mit, die entweder im Ruhestand sind oder in Teilzeit arbeiten. „Der Bedarf an Unterstützung während der Ausbildung ist nach wie vor riesengroß,“ betont Schaumlöffel. „Aktuell werden 23 junge Menschen begleitet. Noch liegt der Schwerpunkt im gewerblichen Bereich, doch das Interesse bei den kaufmännischen Azubis wächst.“ Constantin v. Kuczkowski, Leiter der IHK Geschäftsstelle Syke fügt hinzu: „Viele junge Auszubildende benötigen noch eine enge Begleitung, um ihre Defizite zu erkennen und um aktive Hilfestellungen zu bekommen, damit der Start in das Berufsleben ohne Brüche gelingt.“ Im Schnitt einmal pro Woche kommen die Fida-Ehrenamtlichen mit ihren Schützlingen zusammen.

Hermann Hattermann (68) ist ein Helfer der ersten Stunde. Zurzeit betreut er einen Elektroniker aus Eritrea, der momentan noch Probleme mit der deutschen Sprache hat. „Wir sind angetreten, um die Abbrecherquote bei den Auszubildenden zu senken“, sagt Hattermann und erklärt, dass er sehr gern mit Jugendlichen arbeitet, da sie unsere Zukunft darstellen. „Mit Fida tragen wir dazu bei, die Ergebnisse ihrer schulischen Ausbildung zu verbessern.“ Azubis in allen Ausbildungsjahren können von Fida Unterstützung erhalten. Die Dauer der Hilfe reicht von „mal kurz vor einer Prüfung“ bis hin zu mehreren Jahren. „Wir helfen unbeirrt so lange, wie es nötig ist“, betont Hattermann.

Fida versteht sich allerdings nicht als reine Nachhilfeorganisation. Die ehrenamtlichen Unterstützer arbeiten eng mit den Berufsschullehrern und bei Bedarf auch mit den Ausbildungsbetrieben zusammen. Sie leisten Hilfe bei Problemen im Arbeitsumfeld, oder sprechen sogar mit den Ausbildern, falls der Wunsch dazu besteht. Hauptschwerpunkte sind jedoch Mathe, fachbezogene Fächer, manchmal auch Englisch. Dazu kommt noch die notwendige Hilfe in  deutsch, die nicht nur junge Menschen mit Migrationshintergrund betrifft. Auch anderen Azubis fällt es oft schwer, Fragen in Tests und Prüfungen zu verstehen. Bei vielen Azubis geht es auch darum, Prüfungsängste zu bewältigen, Arbeitsstrategien zu erwerben und Sicherheit aufzubauen. So steht auch bei Hartwig Hornbostel das Coaching im Vordergrund. Er gibt viele praktische Tipps, vor allem was Angstbewältigung vor Prüfungen und größere Sicherheit bei Präsentationen angeht. Das Treffen zwischen Azubis und Ehrenamtlichen findet häufig im Anschluss an den Unterricht statt. Die Betreuung ist individuell zugeschnitten, in den meisten Fällen kümmert sich ein Ehrenamtlicher um einen Azubi. Dennoch ist mitunter viel Geduld nötig, und Erfolge stellen sich oft nur langsam ein. Jeder Auszubildende will anders behandelt werden. Für die ehemalige Lehrerin Elisabeth Kollien ist dies eine besondere Herausforderung. Sie versucht zu entdecken, wo die wirklichen Schwächen bei den Azubis liegen, und wo man entsprechend ansetzen muss, um die Leistungen zu verbessern. „In einer Eins-zu-Eins-Betreuung kann man ein ganz anderes Verhältnis aufbauen, als wenn man vor einer ganzen Klasse steht“, erklärt sie. Kollien betreut einen Anlagenmechaniker aus Afghanistan, den sie in einem Flüchtlingscafé kennengelernt hat. „Ich war sehr gespannt, wie seine letzte Mathearbeit ausgefallen ist. Als er sie zurückbekommen hat, hat er es geradezu zelebriert, mir das Ergebnis zu zeigen. Es war die erste Drei, die er in Mathe geschafft hat!“

Die Motivation der jungen Leute ist hoch. Die Mehrheit von ihnen profitiert von der Hilfe, die Fida ihnen zukommen lässt. Ihre Zensuren haben sich verbessert, oder sie haben Prüfungen bestanden. Harald Kaufmann berichtet von einem Auszubildenden: „Er ist mittlerweile so gut, er bräuchte mich gar nicht mehr, möchte aber trotzdem weitermachen.“[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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