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Regionale Publikumsmessen funktionieren nur, wenn sie Neues, Spannendes oder Besonderes präsentieren können. Für die kleinen Unternehmen, die mit wenig Personal diese Veranstaltungen mit manchmal nur hundert Ausstellern und wenigen tausend Besuchern auf die Beine stellen, ist es eine ständige Herausforderung. Wer sich nicht verändert, hat es schwer.

[/vc_column_text][vc_column_text]Die Zeit ist immer Mangelware. „Es gibt Phasen, da muss man auch mal zwei Wochen durcharbeiten“, sagt Mario Giovelli. Der Hannoveraner organisiert Messen. Allerdings nicht CeBIT, Infa oder HannoverMesse, sondern eher im kleinen Maßstab. Es sind Messen und Ausstellungen im Regionalen, wenn man nicht sogar von lokalen Veranstaltungen sprechen muss. Zwischen Seniorenmesse, Gartenfestival und Kunsttagen bleibt manchmal kaum Luft zum Atmen. „Das funktioniert nur, wenn man keine Familie hat“, sagt Giovelli, der mit seiner Stadt Events GmbH im Jahr etwa 30 Veranstaltungen in der Region Hannover und Teilen Niedersachsens organisiert, darunter auch die Dog Days in Hannover oder „Sinneswandeln“ in Braunschweig. Bei den größeren Formaten präsentiert er 60 bis 70 Aussteller, bei den kleineren seien es auch mal nur um die 30. Eintritt verlangt Giovelli nur selten, meist finanzieren sich die Veranstaltungen über die Standgebühren der Aussteller. Leben könne man davon eher nicht, sagt er. Vor zehn Jahren ging Giovelli den Schritt in die Selbstständigkeit. Vorher hatte er im Angestelltenverhältnis für eine Stadt in der Region Veranstaltungen organisiert. Über zu wenig Zuspruch seiner Formate kann er nicht klagen. „Es läuft.“

Solarflaute trifft ProFair

Beklagen möchte sich auch Rainer Heinzel von der Hildesheimer ProFair GmbH nicht. Allerdings hatte es sein 1996 gegründetes Unternehmen in den letzten Jahren nicht leicht, weil es stark mit dem Markt der Erneuerbaren Energien verwoben ist und war. „Wir haben im Zuge des Niedergangs der deutschen Solarindustrie ganz schön Federn gelassen“, sagt der 63-Jährige. So habe er schon einmal sieben Mitarbeiter beschäftigt, heute sind sie zu zweit. Angefangen hat alles in Hameln, wo er über mehrere Jahre die „Soltec“ organisierte, eine regionale Messe mit rund 100 Ausstellern, auf der sich in den guten Jahren mehr als 5000 Besucher über die ersten Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen informierten. „Wir gehörten mit zu den Pionieren im Bereich Solartechnologie“, sagt Heinzel. Inzwischen organisiert der Betriebswirt nur noch drei Energiesparmessen pro Jahr, die 2018 in Holzminden, Winsen/Luhe und Wilhelmshaven stattfinden sollen. Die Messen sind Teil der Aktion des Niedersächsischen Umweltministeriums „Niedersachsen spart Energie“. Diese Aktion hat zum Ziel, Energiemessen in strukturschwachen Gebieten durchzuführen, um Bürger aus ländlichen Räumen mit der gleichen Informationsbreite und –tiefe zu versorgen, wie sie für Bürger in Ballungsräumen Niedersachsens selbstverständlich sind. Das Land zahlt einen Zuschuss, der ausschließlich für Werbung für diese Messen eingesetzt werden darf. „Wir sind ansonsten ganz normaler Veranstalter“, sagt Heinzel. Daneben hat er sich in den letzten Jahren in der Biogas-Branche einen Namen gemacht, wo ProFair jedes Jahr drei Kongresse mit wissenschaftlichem Anspruch organisiert. „Wir haben da für uns eine Nische gefunden. Das funktioniert ganz gut. Dafür geht das Messegeschäft eher zurück“, sagt Heinzel.

Größere Messen verlieren kaum

In verlässlichen Zahlen lässt sich das nicht belegen. „Aber der Wettbewerb um die Zeit des Verbrauchers ist in den letzten Jahrzehnten mit Sicherheit gewachsen“, sagt Harald Kötter vom Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA). Bis auf wenige Ausnahmen hätten die allgemeinen regionalen Publikumsmessen in Deutschland seit Mitte der neunziger Jahre leichte Rückgänge verzeichnet.
Hart kann es kleine, regionale Messeveranstalter treffen, wenn Sie ihre Konzepte nicht an die Veränderungen der Zeit anpassen können. So gibt es heute beispielsweise nur noch wenige regionale Haus-, Garten und Ausbau-Messen, bei denen sich Handwerker mit ihren Leistungen präsentieren. „Die haben doch zur Zeit alle genug zu tun und brauchen das gar nicht mehr“, sagt ein Messeveranstalter aus der IHK-Region, der seit Jahrzehnten in dem Geschäft tätig ist, aber mit seiner negativen Einschätzung nicht namentlich genannt werden möchte. Da er das Rentenalter erreicht hat, wird er sich wohl bald aus dem Geschäft zurückziehen. Hatte er früher mal 20 feste Mitarbeiter, so organisiert er die wenigen verbliebenen Veranstaltungen inzwischen mit einer Angestellten.
Den rund 150 größeren Regionalmessen, die der AUMA registriert, geht es dagegen im Durchschnitt besser. Sie verzeichneten 2016 immerhin 1,5 Prozent mehr Besucher und stabile Ausstellerzahlen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_text_separator title=“Dazugehörige Artikel“][vc_masonry_grid post_type=“post“ max_items=“3″ item=“masonryGrid_OverlayWithRotation“ grid_id=“vc_gid:1507886266269-e755f206-aa6a-5″ taxonomies=“84″ exclude=“1029″][vc_separator][/vc_column][/vc_row]

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